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WIEN – Ein beträchtlicher Teil der österreichischen Kassen-Hausarztordinationen ist nicht für die Durchführung von Coronavirus-Tests eingerichtet. Daran ändert auch die geschaffene gesetzliche Regelung für die Abrechnung solcher Tests via Krankenkasse nichts. Der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, schlug deshalb jüngst die Etablierung von „Infekt-Ordinationen“ vor.
Die Bedenken von Hausärzten gingen hauptsächlich in die Richtung, dass infektiöse und nicht-infektiöse Patienten nicht gut zu trennen wären und dass die Schutzausrüstung für einzelne Patienten mit Corona-Verdacht an- und ausgezogen werden muss, was den Verbrauch an Schutzausrüstung unnötig erhöht.
Außerdem steige die Gefahr, dass einzelne Ordinationen wegen Quarantäne geschlossen werden müssten, hieß es in einer Aussendung der ÖGK. Während vor allem Landärzte mit größeren Ordinationen und Räumlichkeiten und jahrelanger Erfahrung – auch breiteren Abrechnungsmöglichkeiten – für
Laboruntersuchungen wahrscheinlich besser gerüstet sind, trifft das zum Beispiel für Hausärzte in Wien oft nicht zu.
Huss schlug vor: „Um trotzdem die Beteiligung der niedergelassenen Ärzte an einer guten und qualitativ hochwertigen Teststrategie zu gewährleisten, sollten in Bezirken, in denen aus den angeführten Gründen nicht genügend Arzt-Ordinationen an den Testungen teilnehmen können, spezielle Infekt-Ordinationen eingerichtet werden.“ Als Vorbild könnten die Infekt-Ordinationen in Vorarlberg dienen, die schon im Frühjahr 2020 in dieser Form organisiert waren. Auch in Salzburg seien zwischen der Landesärztekammer und der ÖGK schon solche Infekt-Ordinationen vereinbart worden.
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