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„ELGA lebt“

Clemens Auer, Sektionsleiter im Gesundheitsministerium (Foto: fotodienst/Julia Fuchs).
Markus Steiner, pressetext.austria

Markus Steiner, pressetext.austria

Do. 18 März 2010

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WIEN – Mit der Einführung der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) will sich Österreich in Sachen E-Health als europäisches Musterland präsentieren. Doch ihre Realisierung schreitet nur schleichend voran.

Mit der kürzlich erzielten politischen Einigung zur sogenannten E-Medikation, die zunächst in Wien, Salzburg und Tirol erprobt werden soll, kommt nun wieder neue Dynamik in den Umsetzungsprozess. „ELGA lebt“, stellte Clemens Auer, Leiter der Sektionsleiter im Gesundheitsministerium, Mitte März auf der Tagung „E-Health und Krankenhausinformationssysteme“ in Wien klar. Die E-Medikation, bei der von Ärzten/-innen, Krankenhäusern und Apotheken ausgegebene Medikamente elektronisch erfasst werden, sei nur die erste Maßnahme, die im Rahmen des Systems umgesetzt wird.

Viele Vorteile, zu wenig Aufklärung
Die Vorteile der elektronischen Gesundheitsakte seien vielseitig. „ELGA ist ein klassisches Instrument zur Vernetzung, mit dessen Hilfe Verbesserungen in Diagnostik und Therapie erreichbar werden“, sagte Auer. Den verbindenden Aspekt des Systems strich auch Susanne Herbek, Geschäftsführerin der ELGA GmbH, hervor, betonte aber auch gleichzeitig, dass es in diesem Zusammenhang immer noch große Berührungsängste bei Patienten und Gesundheitsdiensteanbietern geben würde.

„Der Begriff ELGA ist von vielen Mystifikationen umgeben. An konkretem Wissen und dessen Verbreitung fehlt es aber“, kritisierte Herbek. Neben der Schaffung von geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Umsetzung sei deshalb vor allem eine umfassende öffentliche Aufklärung zum Thema – insbesondere zu Fragen der Finanzierung und des Datenschutzes – notwendig.

Offene Fragen
Dass Österreich in puncto E-Health durchaus eine Vorreiterrolle einnehmen kann, bewies ein Erfahrungsbericht des Oberösterreichischen Gesundheitsfonds. „Auch wenn auf Bundesebene noch viele Fragen offen sind, haben wir die E-Health-Strategie bereits zu Beginn des vergangenen Jahres politisch verabschiedet und befinden uns nun bereits in der Umsetzung“, so E-Health-Manager Ernst Leitner.

„Die Einführung von ELGA stellt enorme Qualitätsansprüche an die zugrundeliegenden Konzepte und Systeme“, gab Walter Bugnar von Siemens IT Solutions and Services zu bedenken. Nun sei es an der Zeit, diese effizient umzusetzen. „Die Entwicklung im E-Health-Bereich ist ein wesentlicher Bestandteil zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich“, gab sich Bugnar überzeugt.

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