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GÖTEBORG – Angst vor dem Zahnarzt kommt besonders häufig bei Kindern vor, die in schwierigen Familienverhältnissen leben oder in psychologischer Behandlung sind. Zu diesem Schluss kommen schwedische Forscher der Sahlgrenska Academy.
„Kinder und Jugendliche, die Zahnarzttermine ständig verschieben oder absagen, haben viermal häufiger Kontakt mit Psychologen oder Anwälten. Zahnärzte sollten besonders dieser Patientengruppe mit besonderem Respekt und Verständnis begegnen“, so Studienleiterin Annika Gustafsson. „Mittlerweile gibt es Zahnärzte, die sich auf minderjährige oder erwachsene Angstpatienten spezialisiert haben“, sagte Gustafsson im Interview mit der Nachrichtenagentur pressetext.
Das Anliegen der Studienleiterin war es, mögliche Unterschiede zwischen Jugendlichen, die diese speziellen Zahnärzte benötigen, und ihren Alterskollegen festzustellen. Je 250 junge Patienten/-innen aus beiden Gruppen beschrieben dafür ihre Familie und ihr tägliches Leben. „Kinder und Jugendliche, die sich der Zahnarztbehandlung widersetzen, haben deutlich öfter Zahnarzt-Angst, stammen eher aus Familien aus niedrigen sozialen Schichten und mit geringem Einkommen. Sie leben häufig mit einem einzigen Elternteil, sind weniger aktiv und haben mehr psychologische Probleme als ihre Alterskollegen“, berichtet die Studienleiterin.
Auch die Eltern wurden befragt. Dabei zeigte sich, dass die meisten ebenfalls an schlimmen Zahnarzt- Ängsten litten und eher Zustände der Angst und Sorge hatten, wenn ihre Kinder die auf Problempatienten spezialisierten Zahnärzte benötigten. „Es scheint, als ob die Angst vor dem Zahnarzt vererbt wird. Will ein Elternteil aufgrund seiner eigenen Ängste das Kind nicht zum Zahnarzt begleiten, so wirkt sich das negativ auf das Kind aus“, so Gustafsson.
Die Ergebnisse zeigen laut Ansicht der Studienautorin, dass eine Zusammenarbeit zwischen Psychologen oder Sozialarbeitern mit den Zahnärzten aus Gründen der Zahngesundheit sinnvoll wäre. „Es geht darum, so früh wie möglich zu entdecken, welche Kinder und Jugendlichen besondere Hilfe und Unterstützung brauchen.“
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