WIEN - Als Auslöser für Mundgeruch, auch Halitosis genannt, kommen lokale oder systemische Ursachen in Betracht. DDr. Oliver Jandrasits von der Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien erklärt, wie die Behandlung erfolgen sollte.
Man spricht nicht gerne darüber, vielleicht auch deswegen, weil er gerade dann zum Vorschein kommt. Mundgeruch ist nicht nur ein Liebestöter, sondern kann auch die zwischenmenschlichen Beziehungen – etwa am Arbeitsplatz – negativ beeinflussen. „Er stellt somit auch ein soziales Problem dar, denn wer sagt schon gerne: Du stinkst aus dem Mund“, sagt DDr. Oliver Jandrasits von der Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien. Wenn der Atem schlecht riecht, kann auch die Psyche leiden. Betroffene ziehen sich aus Scham zurück und wissen oft keinen Rat. Denn Mundwasser oder Kaugummis helfen in einigen Fällen nicht gegen den üblen Geruch. Das Fatale daran ist zudem, dass man das Problem selbst erst spät bemerkt. Der Grund: Die Nase gewöhnt sich rasch an die eigenen Gerüche. „Ein Indiz für Mundgeruch ist aber, wenn man morgens mit einem süßlichen Geschmack im Mund aufwacht“, erklärt der Mediziner.
Ursache meist im Mund
Die Ursache von Mundgeruch liegt meistens in der Mundhöhle. „An erster Stelle steht Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, also von Zahnfleisch, Zahnwurzel und Zahnknochen“, so Jandrasits. Dabei siedeln sich Fäulnisbakterien an, die Gas bilden, wodurch flüchtige Schwefelverbindungen entstehen, die unangenehm riechen. „Im Grunde ist es also eine unzureichende Mundhygiene, die für Mundgeruch verantwortlich ist. Hart ausgedrückt ist Österreich mundhygienemäßig ein ‚Entwicklungsland‘ im Vergleich zur Schweiz oder zu skandinavischen Staaten“, hält der Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde fest und fügt hinzu: „Mundgeruch ist kein soziales Problem, sondern zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Die Therapie hingegen ist durchaus ein soziales Problem, weil professionelle Mundhygiene kostenpflichtig ist.“
Mundgeruch und Rauchen
Für Foetor ex ore bzw. Halitosis – so wird Mundgeruch in der medizinischen Fachsprache bezeichnet – können aber auch Beläge auf der Zunge oder auf den Zähnen, ein trockener Mund bzw. ein verminderter Speichelfluss sowie bestimmte Getränke oder Speisen – wer kennt den üblen Geruch nach einem deftigen Gericht mit Knoblauch nicht? – verantwortlich sein. Ein weiterer Faktor ist das Rauchen. Jandrasits: „Meiner Erfahrung nach haben starke Raucher, die 20 Zigaretten oder mehr pro Tag rauchen, meist eine reduzierte Mundhygiene und leiden auch häufig unter Mundgeruch und Parodontitis.“
Seltene Ursache: Störungen des Magen-Darm-Bereiches
Nicht immer nimmt der üble Geruch seinen Ausgang im Mund. Auch Probleme im Magen-Darm- (etwa Gastritis) oder Hals-, Nasen- und Ohrenbereich, wie etwa Polypen (Schleimhautwucherungen) in der Kieferhöhle, eine Mandelentzündung oder eine Entzündung der Magenschleimhaut, können ebenso dafür verantwortlich sein. Aber auch bestimmte Medikamente sowie Erkrankungen wie Diabetes (Zuckerkrankheit) können Mundgeruch auslösen. Zudem leiden manche Tumorpatienten unter Mundgeruch, wenn Bestrahlungen im Mund- oder Kieferbereich das Gewebe zerstört. Allerdings: „90 Prozent der Ursachen liegen im Mund, die restlichen zehn Prozent meist im Magen- oder Hals-Bereich“, sagt der Universitätsassistent.
„Schlüssel liegt in Mundhygiene“
Kaugummis oder Mundsprays schaffen zwar kurzfristig Abhilfe, beseitigen die Ursache aber nicht. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gründlichen Mundhygiene“, sagt der Mediziner. Wichtig ist zudem, die Ursache zu finden und diese auch zu behandeln. Bei Verdacht ist es empfehlenswert, einen Zahnarzt aufzusuchen. „Dieser sollte eine PGU, eine parodontale Grunduntersuchung, durchführen. Findet der Zahnarzt die Ursache nicht, sind weitere Untersuchungen durch einen Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten oder in weiterer Folge durch einen Internisten notwendig. Wichtig ist, dass Patienten zweimal pro Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen und diesen auch auf die PGU hinweisen“, rät Jandrasits. Regelmäßig durchgeführt, lassen sich mit dieser Untersuchung parodontale Erkrankungen einfach feststellen und frühzeitig therapieren.
Mundgeruch lässt sich übrigens auch diagnostizieren. Zum Einsatz kommt der sogenannte Halimeter. Mit diesem Gerät kann man die Luft, die durch Mund und Nase ausgeatmet wird, messen, indem man die Geruchsstoffe bestimmt.
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