DT News - Austria - Aufklärung in Schulen zum Thema Mundhygiene nicht zufriedenstellend

Search Dental Tribune

Aufklärung in Schulen zum Thema Mundhygiene nicht zufriedenstellend

Der Weltverband der Zahnärzte (World Dental Federation, FDI) veröffentlichte die Ergebnisse einer Umfrage aus 13 Ländern. © contrastwerkstatt – stock.adobe.com
World Dental Federation (FDI)

World Dental Federation (FDI)

Fr. 12 April 2019

Speichern

GENF – Am weltweiten Mundhygienetag (World Oral Health Day, WOHD) veröffentlichte der Weltverband der Zahnärzte (World Dental Federation, FDI) die Ergebnisse einer Umfrage aus 13 Ländern, in der Eltern von Kindern im Alter von 5 bis 16 Jahren gefragt wurden, ob die Schulen ihre Kinder über gute Mundpflege unterrichten.

Schlechte Mundgesundheit kann sich negativ auf die Entwicklung eines jungen Mundes auswirken und führt dazu, dass jedes Jahr mehr als 50 Millionen Schulstunden verpasst werden.1 Sie kann auch das Selbstbewusstsein eines Kindes, seine sozialen Fähigkeiten sowie sein Erfolgspotenzial im späteren Leben beeinträchtigen. Mundgesundheit ist daher für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden eines Kindes unerlässlich.

Gemäss der Umfrage stehen die Schulen im Vereinigten Königreich bei der Förderung einer guten Mundgesundheit an letzter Stelle. Auf die Frage, ob die Schule ihres Kindes Unterricht über die Bedeutung einer guten Mundpflege durchgeführt habe, antworteten nur 29 % der Eltern aus dem Vereinigten Königreich, dies sei der Fall, was ein drastisch niedrigeres Ergebnis war als in 12 anderen Ländern. Damit steht das Vereinigte Königreich auf der Liste hinter den USA (53 %), Australien (54 %), Deutschland (69 %), China (77 %), Saudi-Arabien (81 %), Polen (84 %), Marokko und Algerien (86 %), Indonesien (87 %), Brasilien und Indien (91 %) und Mexiko (93 %).

49 % der Eltern aus dem Vereinigten Königreich "wussten nicht", wie oft die Schule ihres Kindes Unterricht über gute Mundpflege gegeben hat, und Eltern aus Australien und den USA blieben mit 35 % bzw. 32 % nicht allzu weit dahinter zurück. Dies stand in krassem Gegensatz zu den Ergebnissen aus Deutschland (19 %), Saudi-Arabien (12 %), Polen (10 %), China, Indonesien und Marokko (9 %), Algerien (6 %), Indien (5 %), Brasilien (3 %) und Mexiko (1 %).

FDI-Präsidentin Dr. Kathryn Kell sagte: "Die Umfrageergebnisse zeigen, dass nicht alle Eltern wissen, ob ihre Kinder in der Schule Unterricht über Mundgesundheit erhalten. Wir müssen diese Wissenslücke schliessen, da Mundkrankheiten weltweit die häufigste Krankheitsform darstellen und 3,58 Milliarden Menschen betreffen; das entspricht der Hälfte der Weltbevölkerung. Darüber hinaus leiden 486 Millionen Kinder an Karies der Milchzähne, was bei Kleinkindern zu vorzeitigem Zahnverlust, Schmerzen, Schlafstörungen, Essschwierigkeiten und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann." Sie betonte, dass "Schulen ermutigt werden müssen, Kinder in guter Mundpflege zu unterrichten".

Die gute Nachricht ist, dass 71 % der Eltern in allen Ländern der Meinung waren, dass Schulen die Kinder in guter Mundpflege unterrichten sollten, und 51 % erkannten auch an, dass Eltern eine wichtige Rolle bei der Aufklärung über die Mundgesundheit spielen.

Der Vorsitzende des WOHD-Task-Teams, Dr. Edoardo Cavalle, erklärte: "Gewohnheiten, die eine gute Mundgesundheit gewährleisten, bilden sich frühzeitig heran. Wir müssen unsere Kinder ermutigen, zweimal täglich mit einer Fluorid-Zahnpasta die Zähne zu putzen, und ihnen dabei helfen, Lebensmittel und Getränke mit hohem Zuckergehalt zu meiden. Wir müssen auch regelmässige zahnärztliche Untersuchungen als eine Priorität betrachten. Millionen von Schultagen werden jedes Jahr aufgrund schlechter Mundgesundheit verpasst, was die Leistungsfähigkeit eines Kindes in der Schule ernsthaft beeinträchtigt. Gemeinsam müssen Eltern und Lehrer eine Schlüsselrolle dabei spielen, Kinder über die Wichtigkeit der Erhaltung eines gesunden Mundes und gesunder Zähne zu unterrichten. Das wird dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden der zukünftigen Generationen zu sichern."

Als Reaktion auf die Umfrageergebnisse und um Lehrern und Eltern zu helfen, sich für Mundgesundheit einzusetzen, hat die FDI die Mouth Heroes (Mundhelden) für Schulen entwickelt, eine multimediale Unterrichtsressource, die Werkzeuge zur Verfügung stellt, um ansprechende Lektionen über die Bedeutung einer guten Mundgesundheit zu liefern. Die Mouth Heroes sind speziell für Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren gedacht. Zu ihnen gehört eine kinderfreundliche Sprecherin namens "Toothie", die Kinder auf eine aufregende Reise mitnimmt, auf der sie gesundheitsbezogene Lebenskompetenzen entwickeln. Indem sie den Lehrern dabei helfen, die Mundgesundheit in den Unterricht zu integrieren, können die Mouth Heroes dazu beitragen, positive Veränderungen durchzusetzen. Darüber hinaus kann man über die WOHD-Kampagnenwebsite auf viele Ressourcen zugreifen, die Eltern dabei unterstützen, mehr über gute Mundpflege für ihre Kinder zu erfahren.

1 Kwan SYL, Petersen PE, Pine CM, Borutta A. Health promoting schools: an opportunity for oral health promotion (Gesundheitsfördernde Schulen: eine Gelegenheit zur Förderung der Mundgesundheit). Bull World Health Org. (Weltgesundheitsorganisation) 2005;83:677-685. Verfügbar unter:https://www.who.int/bulletin/volumes/83/9/677.pdf [Zugriff am 11. März 2019].

Stichworte:
advertisement
advertisement