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WIEN – Die Situation ist prekär: Knapp die Hälfte der Zahnärztinnen und Zahnärzte (46 Prozent) in Österreich erreichen in den kommenden zehn Jahren das Pensionsantrittsalter. An Kassenärztinnen und -ärzten mangelt es bereits länger erheblich.
Und der „Nachwuchs“ sieht die Zukunft häufig anderswo. „Gesundheitsminister und Wissenschaftsminister sind zum Handeln aufgefordert“, postuliert die Österreichische Zahnärztekammer.
„Wir sehen große Probleme auf uns zukommen, da aktuell bereits rund zehn Prozent der Kassenstellen nicht besetzt oder gar unbesetzbar sind. Die vor einigen Jahren getroffene Entscheidung der Politik, die Inländerquote beim Zugang zum Zahnmedizinstudium abzuschaffen, verschlimmert diese Situation noch mehr“, bringt es der Kassenreferent der ÖZÄK, DDr. Martin Hönlinger, auf den Punkt. Waren einst drei Viertel der Ausbildungsplätze für österreichische Studierende reserviert, bilden die Universitäten mittlerweile zunehmend angehende Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschsprachige EU-Raum aus. Ihre Versorgungswirksamkeit hier in Österreich stellt die ÖZÄK allerdings stark infrage.
„Das alles in Kombination mit der Tatsache, dass unser Nachwuchs das Wahlzahnarztsystem dem Kassenvertag vorzieht, sollte den Sozialversicherungsträgern zu denken geben“, mahnt Hönlinger. Doch anstatt den Kassenvertag attraktiv zu gestalten, versuchen die Verantwortlichen dort offensichtlich, die Kolleginnen und Kollegen mit einer Einstiegsprämie in ein derzeit unattraktives Kassenvertragssystem zu locken und sie dort zu binden, kritisiert er.
Die Österreichische Zahnärztekammer war und ist absolut bereit, sich konstruktiv an der Sicherstellung der kassenzahnärztlichen Versorgung der Österreicherinnen und Österreicher zu beteiligen. Sie appelliert an das Gesundheitsministerium und die ÖGK, ihre Expertise abzuholen und gemeinsam die zahnärztliche Versorgung im Land langfristig zu sichern.
Quelle: Österreichische Zahnärztekammer
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