KREMS - Forscher und Mediziner wollen mit einem neuen Projekt, das von der Wissenschaftsabteilung des Landes Niederösterreich unterstützt wird, helfen, die Infektionsrate zu reduzieren.
Ein Krankheitssymptom, das Leben retten kann?
Covid-19, die vom SARS-CoV-2 Virus verursachte Krankheit, fordert in einer rasant fortschreitenden Pandemie weltweit tausende von Menschenleben und stellt für uns alle und unser Gesundheitssystem eine große Hausforderung dar. In Österreich infizieren sich täglich noch immer viele hundert Menschen neu, trotz der in Kraft stehenden gesundheitspolitischen Maßnahmen wie Selbstisolierung und Mobilitätsbeschränkungen.
Forscher und Mediziner der Danube Private University in Krems (DPU), der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) wollen mit einem neuen Projekt, das von der Wissenschaftsabteilung des Landes Niederösterreich unterstützt wird, helfen, die Infektionsrate zu reduzieren.
Die DPU Professoren Dr. Christoph Kleber und Dr. Ralf Braun, Professoren für Chemie und Zellbiologie, wollen gemeinsam mit Prof. Dr. Achim Walter Hassel von der JKU Linz und Prof. Dr. Wolfgang Knoll vom AIT dafür ein bislang unterbewertetes Symptom der Covid-19 Krankheit ausnutzen, den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes: Eine große Mehrheit der mit SARS-Cov-2 Infizierten sind, mehrere Tage bevor die klassischen Covid-19 Symptome wie Fieber und Husten auftreten, davon betroffen. „Wir sind überzeugt, dass diese Tage ein wichtiges Zeitfenster darstellen, um die Krankheit früher als bislang zu erkennen und potentielle symptomfreie Patienten selektiv zu isolieren und auf den Virus zu testen“, sagt Prof. Hassel. Die Forscher wollen Riechtests entwickeln, die günstig und einfach anzuwenden sind. “Die Schnelltests werden den niedergelassenen Ärzten wie auch den Gesundheitsbehörden helfen, bei Verdacht auf positiv infizierte Patienten rasch entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Das frühzeitige Herausfiltern von präsymptomatischen Patienten hat sicherlich ein großes Potenzial, Leben zu retten“, sagt Prof. Dr. Kleber.
Die geplanten Kremser und Linzer Studien, zu denen als Probanden auch über 150 Studierende sowie auch Lehr- und Verwaltungspersonal der teilnehmenden Institute rekrutiert wurden, sind weltweit richtungsweisend. „Dank der Unterstützung des Landes Niederösterreich, Abteilung Wissenschaft und Forschung, ist es nun möglich, die Arbeit ohne Verzug zu beginnen, mit Hilfe der Primärresultate anwendbare Tests zu entwickeln, und damit das Infektionspotential des Virus schon in der nahen Zukunft zu reduzieren und Leben zu retten“, so Robert Wagner MA, Direktor Wissenschaft und Management an der DPU.
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