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Gesundheitspolitik: Ärztekammer formuliert Kernforderungen

Johannes Steinhart formulierte fünf Kernforderungen für die kommenden fünf Jahre. (Bild: janews094 – stock.adobe.com)
Österreichische Zahnärztekammer

Österreichische Zahnärztekammer

Mo. 25 November 2024

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Wien – Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, kündigte in einer Pressekonferenz Mitte Oktober an, weiterhin Orientierung zur Gesundheitspolitik zu geben. Die Programme der Parteien seien unterschiedlich, einige Forderungen, wie die Berufspflicht, lehne man jedoch strikt ab. Steinhart formulierte fünf Kernforderungen für die kommenden fünf Jahre:

1. Gezielte Investitionen statt Sparmaßnahmen

Angesichts eines erwarteten Sparpakets warnte Steinhart vor Einsparungen im Gesundheitsbereich, die fatale Folgen hätten. Er forderte dringend Investitionen, um Probleme wie den Mangel an Kassenverträgen, Personalknappheit und lange Wartezeiten anzugehen. Durch eine verbindliche Patientenlenkung könne das System entlastet und Ressourcen effizienter genutzt werden. Steinhart betonte die Wichtigkeit von Präventionsprogrammen und Investitionen in Gesundheitskompetenz als langfristig lohnende Ausgaben.

2. Anreize statt Zwang im öffentlichen System

Steinhart kritisierte Pläne, Ärzte zum Dienst im öffentlichen System zu zwingen. Solche Maßnahmen seien nicht nur verfassungs- und unionsrechtswidrig, sondern auch kontraproduktiv. Stattdessen müsse man bessere Arbeitsbedingungen schaffen, die international konkurrenzfähig sind, Bürokratie abbauen und flexible Arbeitsmodelle einführen, um die Attraktivität des öffentlichen Systems zu steigern.

3. Schutz des solidarischen Gesundheitssystems

Der Verkauf der VAMED-Rehakliniken zeige die Gefahren einer Kommerzialisierung. Steinhart sprach sich für ein solidarisches System aus, in dem Patienten die beste Behandlung erhalten und Ärzte unabhängig von wirtschaftlichen Interessen handeln können. Er forderte einen gesetzlichen Schutz, um das Gesundheitssystem vor spekulativen Investitionen zu bewahren.

4. Sichere Medikamentenversorgung

Die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland gefährde die Versorgungssicherheit. Steinhart forderte nationale und europäische Strategien, um die Abhängigkeit von asiatischen Standorten zu verringern und die Produktion von Medikamenten in Europa zu stärken. Die Sicherstellung der Medikamentenversorgung müsse oberste Priorität haben.

5. Digitalisierung gestalten

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden die Medizin grundlegend verändern. Steinhart betonte, dass Ärzte diese Entwicklungen mitgestalten müssen, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen und die Übermacht von Industrieinteressen zu verhindern. Die Ärzteschaft müsse mit den neuen Technologien arbeiten und dabei den Nutzen für die Patienten im Fokus behalten.

Quelle: Österreichische Zahnärztekammer

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