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Innsbruck – Seit Monaten verhandelt die Ärztekammer für Tirol mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) über die Kassenarzthonorare für 2025 und 2026 – bislang ohne Erfolg. Trotz steigender Inflation und einem inflationsbedingten Rückstand von sieben Prozent auf die derzeitigen Honorare gab es auch in der letzten Verhandlungsrunde am 11. September keine Einigung. Die angespannte Situation der ohnehin knappen Kassenarztstellen könnte sich weiter verschärfen, was negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung hat.
Anhaltende Verhandlungen
Die Ärztekammer fordert einen Ausgleich für die Inflation der letzten drei Jahre sowie jährliche Erhöhungen von drei Prozent für die nächsten zwei Jahre. Momen Radi, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in Tirol, betont, dass diese Forderungen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen gerechtfertigt seien. Er warnt, dass eine fehlende Anpassung der Honorare die Zukunft der Kassenversorgung gefährden könnte. Die Attraktivität von Kassenpraxen sinkt, und damit auch die Möglichkeit, die geplante Gesundheitsreform umzusetzen, die eine verstärkte Patientenversorgung im niedergelassenen Bereich vorsieht.
Laut Stefan Kastner, Präsident der Ärztekammer für Tirol, sind immer weniger Ärzte bereit, Kassenstellen zu übernehmen oder aufzustocken. Der Personalmangel führt bereits zu langen Wartezeiten und Engpässen in der Basisversorgung. Besonders betroffen sind Fachrichtungen wie Augen- oder Kinderheilkunde. In Gemeinden wie Kufstein gibt es bereits keine Kassenärzte mehr. Kastner betont, dass die Arbeitsbedingungen und Honorare attraktiver werden müssen, um einen weiteren Verlust der Versorgungsstrukturen zu verhindern.
Komplizierte Verhandlungen durch zentralisierte Entscheidungsprozesse
Der Verhandlungsprozess mit der ÖGK gestaltet sich seit deren Fusion als ineffizient. Die Gespräche finden auf Landesebene statt, die Entscheidungen werden jedoch auf österreichischer Ebene von Franz Kiesl und ÖGK-Obmann Andreas Huss getroffen. Direkte Verhandlungen mit den verantwortlichen Personen wurden der Ärztekammer bislang verweigert, was die Verhandlungen weiter verzögert und verkompliziert. Stefan Kastner fordert daher direkte Gespräche mit den Entscheidern, um eine faire Lösung zu erreichen und die Basisversorgung in Tirol zu sichern.
Quelle: Ärztekammer für Tirol
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