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Ärztemangel: Niederösterreich trotzt dem Trend

Im vergangenen Quartal wurden laut Bericht der NÖGKK 34 neue ÄrztInnen angestellt. © Pressmaster – Shutterstock.com
Redaktion, Quelle: NÖGKK

Redaktion, Quelle: NÖGKK

Di. 6 August 2013

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ST. PÖLTEN – Ganz Österreich diskutiert derzeit über den Ärztemangel und es ist sogar die Rede davon vor allem jüngere deutsche Ärztinnen und Ärzte für sich zu gewinnen. Dies scheint jedoch nicht auf Niederösterreich zuzutreffen. Hier gibt es 34 neue Ärztinnen und Ärzte mit Kassenvertrag – allein im dritten Quartal 2013!

„Panikmeldungen, wonach es zu wenige Ärztinnen und Ärzte geben soll, treffen auf Niederösterreich nicht zu“, sagt der Obmann der NÖ Gebietskrankenkasse, KR Gerhard Hutter. Der Vorstand der NÖGKK hat heute 34 Neubestellungen beschlossen. „Von einem Ärztemangel ist bei uns nichts zu spüren. Ganz im GegenteiI“, freut sich Hutter. In Niederösterreich werden zwischen Juli und September insgesamt 30 Planstellen neu besetzt. Darüber hinaus werden vier neue geschaffen.

Auch was die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um die Kassenstellen betrifft, ist weit und breit kein Ärzteschwund zu bemerken. 83 Bewerbungen wurden für die 34 Planstellen eingereicht – 37 davon kamen von Frauen. „Mehr als drei Mediziner bewarben sich diesmal im Durchschnitt um eine Facharztstelle“, erklärt Hutter. „Die Konkurrenz unter den Anwärterinnen und Anwärtern ist groß, oft bleiben gute Leute auf der Strecke.“ Auch der Andrang auf die Planstellen für Allgemeinmedizin ist ungebrochen: Zwei Bewerber kamen auf eine Stelle. Elf Zahnärzte sprachen für vier ausgeschriebene Stellen vor. Genau die Hälfte der Planstellen (17) ging bei der aktuellen Besetzung an Frauen.

Der Vorwurf, ländliche Gebiete wären im Nachteil, stimmt nicht. In Niederösterreich ist keine Konzentration auf urbane Zentren festzustellen, die Bewerbungen betreffen sowohl Praxen im städtischen als auch im ländlichen Bereich. Für eine Stelle in St. Egyden am Steinfeld im Bezirk Neunkirchen wurden zum Beispiel fünf Ärztinnen und Ärzte zu einem Hearing eingeladen.

Niederösterreichs Vertragsärztinnen und Vertragsärzte sind statistisch gesehen die jüngsten von allen Bundesländern. Bei Vertragsbeginn ist eine Allgemeinmedizinerin/ein Allgemeinmediziner im Schnitt 34,9 Jahre alt, Fachärztinnen/Fachärzte erhalten ihren Vertrag im Alter von 39. Das Vertragsende liegt laut Statistik bei 65 Jahren. „Zu einer möglichen Überalterung und einem kurzfristigen Besetzungsproblem in der Zukunft kann es somit gar nicht kommen“, sagt der Obmann der NÖGKK. „Der Generationswechsel ist geschafft. Die Versorgung für Niederösterreich ist gesichert.“

Die NÖGKK baut ihr Angebot laufend aus, aber auch die Ärzteschaft geht neue Wege. In den vergangenen Jahren stieg vor allem die Bedeutung der Gruppenpraxen. Momentan gibt es 34 dieser Einrichtungen im Land. „Das hat viele Vorteile“, erklärt der Generaldirektor der NÖGKK, Mag. Jan Pazourek. „Der fachliche Austausch unter den Ärztinnen und Ärzten ist schneller und leichter möglich, die Patientinnen und Patienten haben kürzere Wege und Wartezeiten. Außerdem sind bei diesem Modell viel leichter kundenfreundliche Öffnungszeiten möglich.“ Auch was die Jobsharingpraxen betrifft, nimmt die Anzahl der Anträge bei der NÖGKK zu. „Das steigert die Lebensqualität im Arztberuf“, erklärt Pazourek den Andrang und das Interesse für diese neue Form der Gruppenpraxis. „Vor allem Frauen profitieren davon, die flexible Zeiteinteilung ist sehr familienfreundlich.“

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