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LINZ – Mit steigenden Preisen für Lebensmittel, Strom und Heizen etwa wird es für immer mehr Beschäftigte gegen Monatsende knapp. Für 54 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Österreich reicht der Lohn oder das Gehalt kaum oder gar nicht zum Leben, obwohl mehr als die Hälfte von ihnen Vollzeit arbeitet.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.
Die Berechnung des ArbeitsklimaIndex beruht auf Umfragen der Wiener Sozialforschungsinstitute SORA und IFES unter Beschäftigte in Österreich und umfasst eine repräsentative Stichprobe von 4.000 Befragten pro Jahr. Mit jedem Quartal heuer sei der Anteil jener Beschäftigten, die nur noch knapp mit ihrem Einkommen auskommen, um 1 bis 2 Prozent gestiegen. „Das klingt nicht nach viel, aber entspricht pro Quartal 60.000 Menschen mehr, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können“, führte SORA-Projektleiter Daniel Schönherr aus. Der Arbeiterkammer zufolge sind derzeit 300.000 Menschen in Österreich trotz Arbeit armutsgefährdet.
Manche besonders von Armut betroffen
Prekär ist die Situation häufig für Frauen und Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft. Viele von ihnen arbeiten in Niedriglohnbranchen. Im Handel etwa beträgt der Frauenanteil drei Viertel. Etwa ein Viertel der Handelsbeschäftigten hat keine österreichische Staatsbürgerschaft. Viele arbeiten Teilzeit, die durchschnittliche Arbeitszeit im Handel beträgt 33 Stunden pro Woche. Dazu seien viele Frauen mangels vollzeittauglicher Kinderbetreuungsplätze gezwungen, sagte AK OÖ-Präsident Andreas Stangl bei der Pressekonferenz.
Das wirke sich auch auf die Gesundheit der Arbeitnehmer aus. Drei von vier Befragten leiden demnach an mindestens einer psychisch bedingten Belastung wie Schlafstörungen oder Bluthochdruck, knapp die Hälfte an mindestens drei psychisch verursachten Symptomen.
Die Arbeiterkammer fordert angesichts der Umfragedaten abermals eine Energiepreisbremse („Heizkostenbremse“), die durch die Abschöpfung von „Übergewinnen“ finanziert werden soll. Um der prekären Arbeitssituation vieler Frauen zu begegnen, verlangte Stangl zudem vollzeittaugliche Kinderbetreuungsplätze, Entlastungen bei Schulkosten, die Abschaffung von Nachmittagsbetreuungsgebühren und geförderten Wohnbau.
Dieser Beitrag erschien in der Dental Tribune Österreich.
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