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Zahnarztmuffel? Screening-Tool für Allgemeinmediziner entwickelt

Zahnarztmuffel sollten sich regelmäßig von ihrem Hausarzt auf Parodontitis screenen lassen. © krishnacreations – stock.adobe.com
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Fr. 29 März 2019

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BRÜSSEL, Belgien – Anlässlich des World Oral Health Day wies die European Federation of Periodontology im Rahmen einer Pressemitteilung daraufhin, dass Menschen, die nicht regelmäßig einen Zahnarzt aufsuchen, sich von ihrem Hausarzt hinsichtlich möglicher Zahnfleischerkrankungen untersuchen lassen sollten.(1) Hierfür wurde ein neues Screening-Tool für Allgemeinmediziner entwickelt.

Schlechte Mundgesundheit führt zu allgemeinen Gesundheitsproblemen. Deshalb sollten sich Zahnarztmuffel regelmäßig von ihrem Hausarzt auf Parodontitis screenen lassen. Dies ist die Hauptaussage einer Studie, die am World Oral Health Day im Journal of Clinical Periodontology (1), der offiziellen Fachzeitschrift der European Federation of Periodontology (EFP), erschienen ist.

Etwa 50 Prozent der über 30-Jährigen leiden an Parodontitis. Unbehandelt verursacht diese langfristig Zahnverlust und Entzündungen im gesamten Körper, was mit einem höheren Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden ist.

Parodontitis ist eine der häufigsten, nicht übertragbaren Krankheiten mit direkten Auswirkungen auf die Mund- und Allgemeingesundheit. Viele Patienten werden nicht diagnostiziert, weil sie keinen Zahnarzt aufsuchen - in der vorliegenden Studie suchten mehr als 40 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr keinen Zahnarzt auf. Arzttermine sind in einigen Ländern üblicher, deshalb wurde ein Screening-Tool mit fünf routinemäßig gesammelten Informationen entwickelt, um Menschen mit Parodontitisrisiko zu identifizieren, die bei Bedarf zur Diagnose und Behandlung an einen Zahnarzt überwiesen werden sollten, so Dr. Eduardo Montero/Complutense University of Madrid und Erstautor der Studie. Das entwickelte Screening-Tool analysiert anhand Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, dem Rauchverhalten und Blutzucker. (2)

Dr. Corneliu Sima von der Harvard School of Dental Medicine und Direktor der Studie: „Es besteht Bedarf an klinischen Entscheidungshilfen, um die orale und medizinische Versorgung weltweit besser zu integrieren, die Lebensqualität zu verbessern und die Gesundheitskosten zu senken. Wir haben ein Parodontitis-Screening-Tool mit allgemein registrierten kardiometabolischen Risikofaktoren entwickelt, das Hausärzten hilft, eine koordinierte Versorgung mit Parodontologen einzuleiten."

Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Complutense Madrid, dem Forsyth Institute und der Harvard School of Dental Medicine.

References

1) Montero E, Herrera D, Sanz M, Dhir S, Van Dyke T, Sima C. Entwicklung und Validierung eines prädiktiven Modells für Parodontitis unter Verwendung von NHANES 2011-2012 Daten. J Klinik Parodontol. 2019. doi:10.1111/jcpe.13098.

2) Der Blutzucker wurde mit glykiertem Hämoglobin gemessen.

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