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Westermayer nur Wien und Doneus für Österreich?

DDr. Hannes Westermayer (links) und Dr. Wolfgang Doneus. (Fotos: Österreichische Zahnärztekammer)
Jürgen Pischel

Jürgen Pischel

Mo. 9 Mai 2011

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KREMS - Die Wahlen für die österreichische und die Landeszahnärztekammern finden im Juli statt, und auch das Präsidentenamt steht zur Wahl.

Seit 22 Jahren ist er erfolgreicher und anerkannter Sprecher der Zahnärzteschaft Österreichs, DDr. Hannes Westermayer. Nach den nächsten Wahlen der Landeszahnärztekammern, so wird spekuliert, soll Westermayer nun nur noch als Präsident der starken Wiener Kammer fungieren, und als neuer  Präsident für die Bundeszahnärztekammer wird Dr. Wolfgang Doneus, Oberösterreich, derzeit noch Präsident des Council of European Dentists (CED), gehandelt. Doneus muss turnusgemäß – die CED-Präsidentenvergabe wandert zwischen den Mitgliedsländern – dieses Spitzenamt der 320.000 Zahnärzte aus 32 Kammern in 30 Ländern abgeben und, so heißt es, soll seine Erfahrungen aus der internationalen Gesundheitsund Berufspolitik in die österreichische Zahnarzt-Interessensvertretung
einbringen.

Einzelne Landesvertreter erhoffen sich auf der einen Seite, dass mit Doneus die „Macht“ der Wiener Kammer in der Berufspolitik gebrochen wird. Auch erwarten viele, dass Doneus aus Europa „liberale Positionen“ der Berufspolitik einbringen wird, so in Fragen des Werberechtes, der  Ordinationsorganisation, der Spezialisierung aber auch des verstärkten Einsatzes zahnärztlichen Hilfspersonals im Rahmen der Delegation von Verantwortung. Allerdings wachsen auch Widerstände gegen eine Doneus-Kandidatur gerade aus jenen Kreisen von Standespolitikern, die sich selbst eine Chance für eine Westermayer-Nachfolge ausgerechnet hatten. Sie versuchen, Westermayer, der nicht  abgeneigt ist, noch eine Legislatur als österreichischer Kammerpräsident zu wirken, in diesem Streben zu  stärken, da damit wenigstens in vier Jahren die Karten neu gemischt werden könnten und das Präsidentenamt nicht wieder auf mehrere Funktionsperioden vergeben wäre und damit eigene Chancen völlig zurückgestellt werden müssten.

In den meisten Landeszahnärztekammern gibt es für die Zahnärzteschaft eigentlich keine Wahl,  sondern nur eine Bestätigung der seit Jahren aufgestellten Einheits-Kandidatenlisten. Nicht nur dies, sondern vor allem die Alternativlosigkeit der berufspolitischen Angebote aus einer sehr restriktiven Position zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für den „freien Beruf Zahnarzt“ führen zu einem breiten Desinteresse an den Kammerwahlen. So ist es für mögliche Oppositionslisten auch aus der Wahlordnung heraus kaum möglich, für die Kandidatur zehn Prozent der Stimmberechtigten als  Unterstützer und vor allem je einen Bewerber für jeden zur Verfügung stehenden Posten und für  Referenten auch noch Ersatzbesetzer der Position zu finden.

So haben vornehmlich die  Niederösterreicher die Wahl zwischen zwei Präsidentenbewerbern. Nur in diesem Bundesland wird die Wahl zwischen dem bisherigen Amtsinhaber DDr. Hannes Gruber und seinem Kontrahenten DDr.  Wolfgang Manschiebel als „offen“ bewertet, aber Gruber trotz heftigen Widerstandes durchaus Chancen als „Vermittler“ zwischen den Interessengruppen eingeräumt werden.

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