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Parodontitis ist Männersache

Forscher der University of Maryland/Dental School fanden es in Studien heraus: Männer haben ein deutlich höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Frauen. © andersphoto - Fotolia.com
Zahnklink Rhein-Ruhr, ZWP online

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Di. 29 Mai 2012

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MÜLHEIM AN DER RUHR - Männer haben ein deutlich höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Frauen. Ursache dafür bilden anscheinend männliche Sexualhormone, die sich auf das Immunsystem und damit auch auf die körpereigene Regulierung von Entzündungen auswirken.

Sexualhormone wirken sich auf körpereigene Abwehr aus

Forscher der University of Maryland/Dental School fanden es in Studien heraus: Männer haben ein deutlich höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Frauen. Ursache dafür bilden anscheinend männliche Sexualhormone, die sich auf das Immunsystem und damit auch auf die körpereigene Regulierung von Entzündungen auswirken. Des Weiteren untersuchten die Experten, ob eventuell auch genetische Faktoren in das Risiko für die gefährliche Entzündung des Zahnhalteapparates mit hineinspielen. „Auch wir beobachten in unserer Praxis, dass Männer häufiger und schwerer an Parodontitis leiden als Frauen“, sagt Dr. Uwe Hildebrand, MSc, Spezialist für Parodontologie und  leitender Zahnarzt an der Zahnklinik Rhein-Ruhr, und fügt hinzu: „Daher sollte das männliche Geschlecht auch regelmäßig zur Kontrolluntersuchung kommen. Hier können wir die Tiefe der Zahntaschen messen und bereits erste Anzeichen einer Parodontitis erkennen und gegebenenfalls behandeln.“
 
Starkes weibliches Geschlecht

Vereinfacht besagt die Studie aus den USA, dass Verlauf und Ausheilungsgeschehen einer Parodontitis mit der angeborenen Immunreaktion zusammenhängen, welche sich bei Männern und Frauen aufgrund unterschiedlicher Konzentrationen von Sexualhormonen deutlich unterscheidet. So weisen Frauen eine höhere Anzahl von Antikörpern auf und daher auch eine verstärkte Abwehrkraft gegen Keime aller Art, wie die Parodontitis verursachenden Bakterien. Diese nisten sich bei einer Erkrankung beispielsweise im Zahnfleischbett oder Kieferknochen ein und rufen dort entzündliche Veränderungen hervor. „Damit beginnt ein schleichender, häufig zunächst schmerzloser und daher unbemerkter Prozess. Er zieht in der Regel Zahnfleisch- und Kieferknochenschwund nach sich und kann so für den Verlust einzelner oder sogar mehrerer Zähne sorgen“, erklärt Dr. Hildebrand den Krankheitsverlauf.  
 
Frühzeitig den PACT schließen

Tritt eine Parodontitis auf, sollten Betroffene schnell handeln. Dabei bietet sich neben klassischer medikamentöser Behandlung nun auch die neuartige Photo-aktivierte Therapie (PACT) an. Sie bekämpft Bakterien, Pilze und Viren in nur 30 bis 60 Sekunden. „Dazu tragen wir zunächst eine Farbstofflösung auf die betroffenen Stellen auf. Sie wird von den Keimen aufgenommen und im Anschluss mit einer speziellen Lichtquelle bestrahlt“, beschreibt Dr. Hildebrand das Verfahren. Durch die Bestrahlung des Gels entsteht eine chemische Reaktion, die aktiven Sauerstoff freisetzt. So zerstört er die Zellwände der meisten oralen Bakterien und tötet sie ab. Gleichzeitig reduziert sich der Biofilm. Im Vergleich zu medikamentösen Behandlungen liegen die Vorteile von PACT in der nahezu schmerzfreien, schnellen und sicheren Anwendung. Auch Nebenwirkungen oder Fälle von Unverträglichkeiten und Allergien traten bisher nicht auf. Zudem besteht die Möglichkeit das umliegende Gewebe zu schonen, indem die Bestrahlung nur direkt an den betroffenen Stellen erfolgt.  
 
Weitere Informationen unter www.zahnklinik-rhein-ruhr.de

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