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ÖZK 2012: Ereignisreiche Kongresstage in Salzburg

Foto: wildbild
Jeanette Enders

Jeanette Enders

So. 30 September 2012

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SALZBURG - Vom 20.-22. September 2012 fand der Österreichische Zahnärztekongress zusammen mit dem 4. Symposium für Kinderzahnheilkunde statt. Zahlreiche hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland reisten nach Salzburg.

Nicht nur für den Rupertikirtag reisten zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland nach Salzburg. Vom 20. bis 22. September 2012 stand die malerische Stadt im Fokus moderner und praxisnaher Zahnheilkunde. Die ÖGZMK Salzburg, die Landeszahnärztekammer Salzburg und die ÖGK präsentierten den zahlreich angereisten Kongressbesuchern vom Donnerstag bis Samstag ein interessantes und qualitativ anspruchsvolles Wissenschaftsprogramm im Salzburg Congress. Neben einer Vielzahl an gut besuchten Fachvorträgen sämtlicher Fachdisziplinen in der Zahnheilkunde sowie aus interdisziplinärer Sicht standen zahlreiche Workshops den Besuchern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Auswahl. Eine repräsentative Industrieausstellung präsentierte neue und bewährte Produkte sowie Dienstleistungen. Kongresspräsident Dr. Walter Keidel, Grödig, blickt auf einen erfolgreichen Kongress zurück: „Ich darf mich bei meinem gesamten Kongresskomitee für die engagierte Mitarbeit bedanken, im Speziellen bei Dr. Ute Mayer, welche mit unglaublicher Begeisterung und viel Herz den Kongress zu diesem Erlebnis für alle formte.“

Feierliche Eröffnung

Nach den feierlichen Ansprachen von Kongresspräsident und Präsident der ÖGZMK Salzburg Dr. Walter Keidel, Landtagsabgeordnetem Dr. Josef Schlömicher-Thier, OMR DDr. Hannes Westermayer, Präsident der ÖZÄK, DDr. Martin Hönlinger, Präsident der LZÄK Salzburg sowie der Präsidentin der ÖGK, Dr. Verena Bürkle, eröffnete Prof. DDDr. Clemens Sedmak; Salzburg, mit einem Festvortrag zum Thema „Geschäftslächeln: Zahnärztliche Heilkunst zwischen Geld und Gesundheit“ den ÖZK 2012. Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Eelco C.J. Hakman, Amsterdam, Niederlande, den Impulsvortrag „Der Mund ist mehr als eine Kiste voller Zähne“.

Von Appical Capping bis Zytotoxizität

Vielfältig und spannend waren die Themen auf dem heurigen Kongress. So referierte u.a. Prof. Dr. Hugo de Bruyn, Brüssel, Belgien, zu dem Thema „Periimplantitis - what do we know - what can we do?, wobei er sich in seinen Ausführungen auf umfangreiche Fallstudien, klinische Protokolle und Guidelines bezog. Dr. Silvano Naretto, Turin, Italien, hielt den Vortrag „Clinical implications of Occlusal Plane individuality in children”. Dr. Simon  Enzinger, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, DDr. Andreas Sascha Virnik, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, LKH Klagenfurt, und Prof. DDr. Alexander Gaggl,

Vorstand der Universitätsklinik für MKG, PMU Salzburg, stellten eine interessante Studie über Appical Capping als Alternative zur Wurzel-Spitzen-Resektion (WSR) vor. Sie verglichen die OP-Zeiten und Handling bei WSR und dem Appical Capping verglichen und kamen zu dem Schluss, dass das Appical Capping eine gute Alternative zur WSR darstellt und das Potenzial hat, die Komplikationsrate weitestgehend zu senken. Dr. Pieter Van Heerden, Südafrika, widmete sich dem Thema „Passive self-ligation: Current concepts“.

Laserzahnheilkunde” war das Thema von Prof. Alfred Hans Resch von der Abteilung für neue Technologie und Laser-Zahnheilkunde der Universität für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Cagliari, Sardinien. Welcher Laser und warum? Am Dental-Laser Markt herrscht immer mehr Konfusion, da das Angebot groß ist. Doch welcher ist nun der richtige für den Zahnarzt. Resch gab einen Überblick über den Einsatz des Lasers in der Zahnheilkunde und den derzeitigen Stand gesicherter Indikationen verschiedenster Wellenlangen.

Prof. DDr. Andreas Schedle, Dr. Alexander Franz und Prof. DDr. Andreas Moritz. Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik, Zentrales Forschungslaboratorium, Medizinische Universität Wien, präsentierten eine Studie zur Zytotoxizität von modernen zahnfarbenen Füllungsmaterialien für den Seitenzahnbereich. Dabei verglichen sie die Zytotoxizität zweier Flowables für die Bulk-Fülltechnik, zweier Flowables eines Glasionomerzementes und eines „schrumpfreduzierten“ Komposites und untersuchten den Einfluss der Schichtstärke der „Bulk-Füllmaterialien“ auf deren Zytotoxizität.

Sicheres digital gestütztes Behandlungskonzept

Speziell bei implantatgetragenem Zahnersatz lassen sich heute effiziente computergestützte Behandlungskonzepte umsetzen. Prof. Dr. med. dent. Daniel Edelhoff sowie

Priv.-Doz. Dr. med. dent. Florian Beuer aus München widmeten sich am Freitagnachmittag im Papageno-Saal des Sheraton Hotel u.a. den Fragen: Wann ist der Einsatz von Zirkonoxid als Abutment sinnvoll und wo sind die Grenzen? Funktioniert Zirkonoxid im direkten Kontakt zu Titanimplantaten? Wie soll die Suprakonstruktion aussehen? und stellten im Rahmen eines umfangreichen Überblicks zu neuen Behandlungskonzepten und Materialien unter Einsatz der CAD/CAM-Technologie das Münchener Implantatkonzept für den Seitenzahnbereich als effizientes und sicheres digital gestütztes Behandlungskonzept vor.

Röntgenkurs

Die Landeszahnärztliche Fortbildungsakademie Salzburg veranstaltete am Donnerstag und Freitag einen Röntgenkurs, bei dem Diplomingenieur Gerald König, Erfurt, Deutschland, ein umfangreiches theoretisches und praktisches Seminar zum Training der intraoralen Positionierungstechnik mit Verwendung digitaler Bildgebung und Training am Echt-Human-Phantomkopf anbot. Ein zweiter Kurs fokussierte Funktionsweisen von OPG u. Fernröntgen und schloss mit praktischen Übungen zur Patientenpositionierung am - vorhandenen – Panorama-Schichtgerät ab.

Großes Interesse auf dem Symposium für Kinderzahnheilkunde

Gemeinsam mit international anerkannten Experten aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Dänemark wurde erstmals parallel zum Österreichischen Zahnärztekongress das 4. Symposium für Kinderzahnheilkunde veranstaltet. Die Vorträge waren trotz des schönen spätsommerlichen Wetters so hervorragend besucht, dass zwischenzeitlich in größere Vortragsräume gewechselt werden musste.

Am Freitag sprach Dr. Hubertus van Waes, Zürich, über die Revaskularisation im jugendlichen bleibenden Gebiss. Dem faszinierenden Therapieziel Pulparegeneration widmete sich Prof. Dr. Gottfried Schmalz von der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Regensburg. Die Idee einer Pulparegeneration wurde bereits in den 1960er Jahren von Nygaard-Ostby beschrieben, allerdings kann erst mit dem Nachweis neuer Odontoblasten von einer echten Pulparegeneration gesprochen werden. In einzelnen klinischen Fällen wurde nach Pulpanekrose röntgenologisch neue Zahnhartsubstanz gezeigt, was als Hinweis auf entsprechend differenzierte Zellen gewertet wurde. Mittlerweile wurden Biomaterialien entwickelt, mit denen im Tierversuch mit Wachstumsfaktoren und pulpalen Stammzellen

Pulpakonstrukte gezüchtet sowie die Differenzierung von Odontoblasten wie auch die Bildung neuen Dentins gezeigt werden konnten. Um eine praxisgeeignete Methode der Pulparegeneration zu entwickeln, kann man sich das Vorkommen von Wachstumsfaktoren und geeigneten Stammzellen im Gewebe zu Nutze machen.

Prof. Dr. Norbert Krämer, Gießen, Deutschland, referierte zum Thema Milchzahnrestauration Den Abschluss am Freitag bildete Prof. Dr. Roland Frankenberger, Erlangen, Deutschland, mit dem Vortrag „Restaurationen im jugendlichen bleibenden Gebiss“.

Abwechslungsreich ging es auch am Samstag weiter: Mag. Dipl. Päd. Birgit Heinrich, Salzburg, erörterte „Formen von Angst im Wandel der kindlichen Entwicklung“. Dr. Johanna Kant, Oldenburg, Deutschland widmete sich der Frage „Kinderbehandlung, eine Herausforderung?“. Dr. Frank G. Mathers, Köln, stellte die Lachgassedierung in der modernen Kinderzahnheilkunde vor und Prof. Dr. Svante Twetman, Kopenhagen, Dänemark, referierte zu dem Thema „Advanced caries prevention in children through biofilm control“.

Nächstes Jahr in Graz

Der Österreichische Zahnärztekongress fand bei den Vortragenden, Kongressbesuchern und Vertretern der Dentalindustrie großen Anklang. Im kommenden Jahr wird dieser vom 02. bis 05. Oktober in Graz stattfinden.

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