WIEN – Unter dem Thema „Spezialisierung in der Zahnheilkunde – Risiko oder Chance?“ bietet der Österreichische Zahnärztekongress (ÖZK) einen umfassenden Überblick über das gesamte Spektrum der Zahnheilkunde.
Einer alten Tradition folgend, die in den vergangenen Jahren etwas in Vergessenheit geraten ist, fungieren heuer die Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK) Wien und die Wiener Landeszahnärztekammer wieder als gemeinsame Veranstalter. Zur Tagung laden sie das Fachpublikum in das Kongresszentrum Hofburg ein. Das Generalthema „Spezialisierung in der Zahnheilkunde – Risiko oder Chance?“ soll dem internationalen Trend Rechnung tragen, der eindeutig zur Spezialisierung tendiert. Der Kongress soll aber jedem einzelnen Teilnehmer die Möglichkeit geben, für sich zu beurteilen, ob er diesen Weg einschlagen möchte. Meine persönliche Meinung ist, dass wir in Zukunft sowohl Spezialisten/-innen, die ihr Gebiet auf höchstem Niveau betreiben, wie auch Generalisten/-innen, die unsere Patienten/-innen ein Leben lang umfassend betreuen, brauchen. Eine Symbiose aus beiden Gruppen kann nur dem Wohle der Patienten dienen.
Workshops
Vor dem eigentlichen Kongressbeginn bieten wir vier Workshops zu drei unterschiedlichen Teilgebieten der Zahnheilkunde an. Der Erste, veranstaltet vom Zahnärztlichen Fortbildungsinstitut (ZAFI), gibt einen Überblick mit Hands-on-Training über eine neue zukunftsweisende Augmentationstechnik. Der Workshop Nummer zwei thematisiert die jüngsten Erkenntnisse der Notfallversorgung. Der Referent DDr. Oliver Jandrasits, Wien, wird jedem einzelnen Teilnehmer und den Teams die Möglichkeit zu praktischen Übungen auf dem Gebiet der Reanimation geben. DDr. Johannes Klimscha und Dr. Matthias Holly, Wien, präsentieren in ihren Workshops den Kollegen/-innen ein Update zu Endodontie mit Hands-on-Training. Die Referenten Jochen Gleditsch, DDr. Irmgard Simma-Kletschka und Dr. Gisela Zehner sind für Kollegen/-innen, die sich mit der komplementären Zahnmedizin beschäftigen, sicher ein Garant für höchstes Niveau auf diesem Gebiet.
Das Hauptprogramm
Das Hauptprogramm leitet Prof. Dr. Karl Grammer, Wien, mit dem Festvortrag „Perfect faces, perfest genes: an evolutionary psychological approach“ ein – ein Begrüßungs-Cocktail wird dazu gereicht. Das wissenschaftliche Programm beginnt gleichzeitig in vier Vortragssälen mit den Themen „Der Risikopatient“, „Teamwork“, „Komplementäre Zahnmedizin“ und „Parodontologie“. Nach der ersten Kaffeepause, die die Möglichkeit des Besuches der umfangreichen Industrieausstellung bieten soll, werden am Donnerstagnachmittag noch Vorträge über Implantologie, Standespolitik, Ordinationsorganisation und Forensik sowie freie Kurzvorträge aus allen Gebieten der Zahnheilkunde gehalten. Am Freitag und Samstag wird der ÖZK mit einer Fülle von Vorträgen fortgesetzt. Neben den österreichischen Referenten/-innen gewährleisten auch internationale Kollegen/-innen die Qualität der Beiträge – um nur einige zu nennen: Dr. Holger Dennhardt/Landshut, Dr. Karl-Ludwig Ackermann/Filderstadt, Dr. Meng Huaxin/Peking, Prof. DDr. Sören Jepsen/Bonn, ZT Richard O’Brien/London, Dr. Johanna Maria Kant/Oldenburg, Prof. Dr. Adrian Lussi/Bern und Prof. Dr. Daniel Edelhoff/München. Zusätzlich veranstaltet das Unternehmen GABA am Freitagvormittag ein Industriesymposium mit der Thematik: „Schmerzempfindliche Zähne – eine neue Technologie zur Anwendung in der Praxis.“
Programm für Assistentin und Zahntechniker
Der ÖZK 2010 soll aber nicht nur uns Zahnärzte/-innen die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung geben. Eine eigene Vortragsschiene am Freitag und Table Clinics am Samstag für die zahnärztliche Assistentin soll auch unseren Mitarbeiterinnen die Möglichkeit bieten, sich in einzelnen Spezialthemen auf den neuesten Stand zu bringen. Ein Auszug aus der Referentenliste – Prof. Dr. Ulrich P. Saxer/ Zürich, Susanne Graack/Hamburg, Dr. Andreas Fuchs-Martschits/Kitzbühel, und Dr. Corinna Bruckmann/Wien – belegt das hohe Niveau dieser Teilveranstaltung.
Dem nicht genug, soll dieses Jahr auch der für uns unverzichtbare Berufsstand der Zahntechniker/-innen in den Kongress stark einbezogen werden. Es wird insgesamt zwei Vortragsblöcke unter dem Titel „Teamwork“ und je einen Block mit den Themen „Implantatsuprastruktur“ sowie „CAD-/CAM-Verfahren“ geben, die die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der beiden Berufsgruppen auf höchstem Niveau für die orale Gesundheit unserer Patienten/-innen unterstreichen.
Rahmenprogramm
Nicht nur die Fülle an Fachinformationen der Referate und der Industrieausstellung, sondern auch das gesellschaftliche Rahmenprogramm werden den Wiener ÖZK zu einer der wichtigsten Fortbildungsveranstaltungen des Jahres machen. Am Donnerstag lädt die Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik zur feierlichen Eröffnung des neuen Hörsaalzentrums zu einem Festakt ein. Am Freitagabend findet im Museumsquartier ein geselliger Abend für alle Liebhaber von Kunst, Kultur, Jazz und Discosound statt. An diesem Abend wird sicher für jedermann etwas geboten, um einen anstrengenden Kongresstag im Kreise von Kollegen/-innen, zahnärztlichen Assistentinnen und Zahntechniker/-innen in angenehmer Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Ich lade alle angesprochenen Berufsgruppen sehr herzlich ein, sich Ende September beim Österreichischen Zahnärztekongress in Wien zu treffen, und im gemeinsamen Dialog ein für alle gewinnbringendes Wochenende zu verbringen.
Auf ein Wiedersehen in Wien!
Österreichischer Zahnärztekongress 2010
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