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Fachpressekonferenz zur IDS 2019: „Immer eine Nasenlänge voraus“

v. l. n. r.: Frank Schloße (Deutsche Telekom), Mark Stephen Pace (Vorstandsvorsitzender VDDI), Gundula Gause (Fernsehjournalistin) und Gerald Böse (Vorstand Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH). © OEMUS MEDIA AG
Johannes Liebsch / OEMUS MEDIA AG

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Do. 24 Jänner 2019

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LEIPZIG – Fand die Europäische Fachpressekonferenz anlässlich der alle zwei Jahre in Köln ausgerichteten Internationalen Dental-Schau traditionellerweise im Dezember des Messe-Vorjahrs statt, so wurde sie diesmal erst im Januar ausgerichtet.

Am 23. Januar 2019 wurde anlässlich der 38. IDS 2019 in die „Telekom Design Gallery“ nach Bonn geladen. Dort machte der Verband der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI) zusammen mit der Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH (GFDI) und der Koelnmesse GmbH auf die Trends aufmerksam, die das Geschehen auf der IDS vom 12. bis zum 16. März 2019 mitbestimmen werden. Nicht nur in puncto Europäische Pressekonferenz wurde diesmal mit Traditionen gebrochen, sondern auch bei der IDS 2019 wird sich so einiges verändern – von der Erweiterung des Austellerbereichs um eine komplette Halle, über die Inbetriebnahme des neuen Parkhauses an der Zoobrücke, bis hin zur Nutzung einer neuen Logistikzentrale inklusive Zollabfertigungsstelle. Schon vor Beginn der Fachpressekonferenz stand fest: Diesen Frühling weht in Köln nach nunmehr 96 Jahren dentaler Weltleitmesse ein frischer Wind. Nach einer warmen Begrüßung und herzlichen Anmoderation durch die bekannte Fernsehjournalistin und ZDF-Moderatorin Gundula Gause ging es dann auch schon gleich zur Sache.

Zunächst ergriff Frank Schloße von der Deutschen Telekom das Wort und referierte in einem kurzen Fachbeitrag über die Digitalisierung im Gesundheitssektor. In seinem Vortrag verlangte er nach „digitalen Standards“. Darüber hinaus sollte seiner Ansicht nach, der Patient stets im Mittelpunkt stehen und die Digitalisierung sich bestenfalls „intersektoral“, also über Praxisgrenzen hinaus, entwickeln. Anschließend bekam Dr. Bernd Rebmann von der Rebmann Research GmbH die Aufmerksamkeit des Raumes. Der Marktanalyst aus dem Schwarzwald beobachtet im Rahmen seiner Arbeit den gesamten Gesundheitsmarkt, allerdings ist die Dentalbranche seiner Meinung nach besonders spannend, da sie eine Vorreiterrolle in Sachen Digitalisierung erfüllt. Seine neueste 80 Seiten starke Studie „Atlas Dental“, die passend zum IDS-Start im März veröffentlicht wird, hilft Ärzten aufgrund von derzeitigen Erkenntnissen auf zukünftige Praxisverhältnisse zu schließen.

Danach erteilte Gundula Gause, deren Ehemann passenderweise Zahnarzt ist, Gerald Böse das Wort. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH bezeichnete die IDS zunächst als „Davos der Dentalindustrie und des Dentalhandels“. Für ihn zeichnet sowohl die hohe Internationalität als auch die hohe Qualität die Internationale Dental-Schau als Weltleitmesse aus. Zudem sieht Böse eine große Herausforderung darin, die „digitale Transformation in die Messeplanung zu integrieren“. Allerdings sieht er die dentale Digitalisierung recht gelassen, da das Wesen einer Messe immer noch im Händeschütteln und sich gegenseitig in die Augen schauen liegt. „Deutsche Aussteller sollten sich so ein Heimspiel nicht entgehen lassen“, so Böse.

Im Anschluss erhielt Dr. Peter Engel das Wort. Der Präsident der Bundeszahnärztekammer sagte: „Die IDS steht, wie 2017 auch schon, ganz im Zeichen der Digitalisierung – nur stärker exponiert.“ Die Digitalisierung sei seiner Meinung nach nicht aufzuhalten. Man dürfe sie nicht nur positiv sehen, sondern müsse sie auch stets kritisch hinterfragen: „Welche neuen digitalen Technologien bringen dem Zahnarzt überhaupt etwas? Was ist ein ‚must-have‘ und was ist lediglich ‚nice-to-have‘?“ Zudem ist für Engel eine ethische Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung unerlässlich, da man heutzutage oft den Eindruck gewinnt, dass digitale Neuerungen das gewohnte Alte vorbehaltlos ersetzen. Abschließend hob Engel noch einmal die essentielle Arzt-Patienten-Beziehung hervor – diese wird noch eine ganz lange Zeit nicht durch digitale Technologien ersetzt werden können. Dominik Kruchen vom VDZI ergriff anschließend das Mikrofon: Er ist der Meinung, man müsse stets sorgfältig abwägen, welche neuen Technologien überhaupt dauerhaft Bestand haben können. „Man darf keinem Hype folgen“, so Kruchen. Er sieht die dentalen Mega-Trends der kommenden IDS in der Globalisierung und, wie seine Vorredner auch, in der Digitalisierung.

Abschließend fasste Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des VDDI, den Geist der Internationalen Dental-Schau noch einmal passend zusammen: „Messen bringen Menschen zusammen“, so Pace. „Die IDS ist als dentale Weltleitmesse anderen internationalen Messen immer eine Nasenlänge voraus“, so Pace weiter. Zudem ging er auch noch einmal auf das aktuelle Thema Brexit ein. Seiner Meinung nach ist ein drohender chaotischer Brexit ein großes Problem für die gesamte Dentalindustrie. So könnte beispielsweise bald ein CE-Zeichen in Großbritannien nicht mehr gültig sein und Produkte müssten für Veröffentlichungen auf dem englischen Markt gegebenenfalls erneut zugelassen werden. Als letzten großen IDS-Trend führte Pace den 3-D Druck an: Als „Game-Changer“ wird der 3-D Druck große Priorität im März haben. Durch 3-D Druck-Technologien wird die Zahntechnik, nach Paces‘ Ansicht, wieder konkurrenzfähig.

Zudem wurden die Pressevertreter über der den Grund der Neuintegrierung der Halle 5 ins Veranstaltungskonzept aufgeklärt: Mit der Integration einer weiteren Halle, in der unter anderem Stände einiger großer Anbieter aus dem Bereich Consumer-Prophylaxe und ein großer Food-Court untergebracht sein werden, lernen die Veranstalter aus Erkenntnissen vergangener Messejahre und reagieren auf die starke Nachfrage der Aussteller und Besucher. Die Halle 5 ist bestens in den natürlichen Messerundlauf eingebunden und bietet durch den neuen Eingang im Messeboulevard bequemen Zugang zu den neuen Besucherparkplätzen auf den umliegenden Parkflächen sowie der Pendelbusstation für das neue Messeparkhaus. Darüber hinaus verspricht die neue Halle durch die breiten Gänge und die gut beleuchteten Passagen das hohe Besucheraufkommen zu entzerren und somit die Aufenthaltsqualität des Messebesuchs aufzuwerten. Die IDS 2019 belegt die Hallen 2, 3, 4, 5, 10 und 11 mit einer Gesamtbruttofläche von rund 170.000 m².

Vorab zur Messe im März kann bereits jetzt die offizielle IDS-App genutzt werden, um sich umfassend und komfortabel über die Aussteller und Produkte zu informieren und natürlich um sich bereits mit dem (manchmal doch etwas einschüchternd) großen Messegelände über den interaktiven Hallenplan vertraut zu machen. Die App bietet eine Vielzahl an Features, die es Messebesuchern ermöglichen, auf dem schnellstmöglichen Weg zum gewünschten Messestand zu gelangen. Darüber hinaus informiert sie über An- und Abreise sowie zu Unterkunftsmöglichkeiten in Köln.

Abschließend lässt sich sagen: Die Internationale Dental-Schau 2019 wird größer, internationaler und noch digitaler als 2017. Man wird dort eine vermehrte Entwicklung von Hardware- zu Software-basierten Lösungen hautnah erleben können. Demnach kann man sich schon jetzt auf eine spannende Messewoche vom 12. bis 16. März 2019 freuen.

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