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Zum Auftakt – es gibt viel aufzuarbeiten!

Jürgen Pischel, Herausgeber der Dental Tribune Austria

Jürgen Pischel, Herausgeber der Dental Tribune Austria

Do. 7 Oktober 2010

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KREMS - Mehr als zwei Jahrzehnte habe ich als Österreicher das berufspolitische Geschehen der Welt der Zahnheilkunde Deutschlands aktiv mitgestaltet. Mit der Oktober-Ausgabe übernehme ich die Herausgabe der Dental Tribune Austria und bin für die Redaktion mitverantwortlich.

Vor allem interessierten Zahnärzten/-innen möchte ich aufzeigen, wohin die Reise für den Berufsstand geht. Insbesondere werde ich häufig darstellen, was aus der Gesundheitspolitik, oder aus den Initiativen oder Versäumnissen der eigenen Standesvertretung den Zahnärzten/-innen an Chancen und Problemen erwachsen kann.

Der Zahnärzteschaft in Österreich geht es im europäischen Vergleich gut. Das hat viel mit der historischen Entwicklung der Zahnärzte/-innen als Partner im ärztlichen Berufsstand und mit dem für Industrienationen außerordentlich günstigem Verhältnis von Patienten/-innen pro Zahnarzt zu tun. Dies zwar verbunden mit einer bisher hohen Bereitschaft – zunehmend besonders jedoch auch in finanziell bessergestellten Schichten im Schwinden –, eigene Leistungen für die persönliche Zahngesundheit einzusetzen.

Diese ist im Schwinden begriffen, weil die zahnärztlichen Interessensvertretungen in Österreich einfach zu wenig tun, den Stellenwert der Zahnheilkunde für die Gesundheit öffentlich entsprechend zu positionieren. In hoher Selbstgefälligkeit glauben viele Standesvertreter, dass es genüge, sich mit Themen zu beschäftigen, die der eigenen Postensicherung als Spitzenfunktionär dienen. Wer sich mit der österreichischen berufs- und gesundheitspolitischen Szene besonders beschäftigt, der kann vor allem bemerken, dass die Standespolitiker eine besondere Neigung dazu haben, alles, was auf Neuerungen hinauslaufen könnte, grundsätzlich zu negieren, abzulehnen. Sicherlich sind Neuerungen mit Risiken verbunden, aber es sollen vor allem oft Chancen eröffnet werden. Das heißt, sie wollen nicht als Gestalter eines zukunftsfähigen Berufsstandes auftreten, sondern sich vornehmlich als Verhinderer versuchen.

Wir werden künftig Woche für Woche auf dieser Webseite www.dental-tribune.com, aber auch monatlich in dieser Print-Ausgabe viele Themen aufgreifen, die bisher in der Standespolitik als Tabu galten, sogar unterdrückt wurden. Da gibt es eine Vielzahl an Themen: von der Helferinnen-Aus- und Weiterbildung sowie deren Berufsbild bis hin zur europaweit voranschreitenden Akademisierung von Heil-Hilfsberufen und deren Einsatzgebiete im Rahmen der Delegation von Verantwortung. Dazu zählt die Qualitätssicherung als Berufsethos und zur Sicherung der Patientenzufriedenheit, wie neue Formen der Ordinationsführung in kollegial-unternehmerischen Verbünden. Die nicht aufzuhaltende Fachspezialisierung von Zahnärzten/-innen und neuen Erstattungsformen und -wege in den Solidar- und in privaten Versicherungssystemen und weitere Bereiche, bis hin zum Selbstverständnis einer Standesvertretung, was muss und kann sie für die Zahnärzte/-innen selbst als „Zwangsmitglieder“ leisten? Natürlich gehört auch die Klärung von Fragen dazu, schafft zum Beispiel der Wohlfahrtsfonds wirklich – und für wen eigentlich – Wohlfahrt. Sie werden sehen, es gibt vieles, was wir Woche für Woche und jeden Monat gemeinsam voranbringen können, toi toi toi!

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