LUND, SCHWEDEN – In vielen Völkern stellt seit Tausenden von Jahren Zahnschmuck bzw. die Gestaltung von Zähnen eine wichtige Rolle dar. Auch die Wikinger hatten ihre eigene Tradition. Sie schliffen in ihre Zähne Querrillen, die den Status eines Kriegers anzeigten.
Schon vor knapp 3.000 Jahren schienen sie diese Tradition aufgenommen zu haben. Untersuchungen an Wikingerskeletten aus dem Zeitraum von 800 v.u.Z. bis ins Jahr 1050 wiesen mehrfach diese markanten Querrillen auf. Anthropologen nehmen an, dass sie sich die Zahnverzierungen nicht selber ausgedacht haben. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie es bei ihren Reisen von Völkern der amerikanischen Kontinente abgeschaut haben. Stämme, die in Nordamerika in der Region der Großen Seen lebten, gravierten ihre Zähne auf ähnliche Art. Um besonders furchterregend auf ihre Gegner zu wirken, färbten sie die Zahnrillen noch ein. Als Schönheitssymbol fungierte diese dentale Gestaltung aber eher nicht.
Zahnverzierungen ähnlicher Art fanden und finden sich auch heute noch bei vielen Naturvölkern. So schleifen sich Männer des Aka-Stammes in Zentralafrika die Zähne zu Spitzen. Damit wollen sie Furcht einflößend wie ein Raubtier aussehen. Weniger invasiv, aber umso mehr unansehnlich für unsereins war ein japanischer Brauch der Heian-Zeit. Damals wurde Frauen schwarze Farbe auf die Zähne aufgetragen. Die schwarze Farbe aus in Tee eingelegten Eisenspänen färbte die Zähne tiefschwarz – damals ein Zeichen für die Geschlechtsreife junger Frauen.
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