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Zahnambulatorien: Nein zum Leistungskatalog

Für Gesundheitsminister Stöger ist die Verweigerungshaltung von Ambulatorien ein schwerer politischer Rückschlag im Sanierungsbestreben dieser Kasseneinrichtungen. © Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Jürgen Pischel

Jürgen Pischel

Di. 12 Februar 2013

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WIEN - Die Ambulatoriums-Spitzen bei den Gebietskrankenkassen sehen sich nicht in der Lage, den Anforderungen in der Versorgung aus einem erweiterten Leistungskatalog heraus gerecht zu werden. Damit scheint der von Zahnärzten geforderte Aufbau von Sanktionen hinfällig.

Gesundheitsminister Alois Stöger hat sich vehement dafür eingesetzt, dass für die Zahnambulatorien der Gebietskrankenkassen wie für Vertragszahnärzte ein erweiterter Leistungskatalog wie auch die Erbringung von Privatleistungen geöffnet wird. Dies soll auch für die Tarife für Zusatzpositionen für Sonderleistungspatienten gelten. Darin sind z.B. auch Inlays/Onlays, Composite/Metall-, Stiftverankerungen, Augmentationen, Anker-/Geschiebe-/Teleskopkronenversorgungen enthalten wie natürlich auch Implantationen. Der von vielen Zahnärzten geforderte Aufbau von Sanktionen bis hin zur Ausrufung eines vertragslosen Zustandes gegen die neue „Konkurrenz aus den Kassen heraus“ scheint nun hinfällig zu werden, weil die Ambulatoriums-Spitzen bei den Gebietskrankenkassen sich nicht in der Lage sehen, den Anforderungen in der Versorgung aus einem erweiterten Leistungskatalog heraus gerecht zu werden. „Mehr als ausreichend und medizinisch unbedingt notwendig“, heißt es intern, geht nicht. Widerstand soll es in den Ambulatorien aber auch geben, weil mit der Ausweitung der Leistungserbringung hin zu Privatleistungen gegen einen bisher geübten Patienten-Verschiebemechanismus Erschwernisse aufgebaut würden.

Jedoch soll den Patientenwünschen nach „weißen Versorgungen“ vermehrt Rechnung getragen werden. Allerdings, so heißt es bei Zahnarztkammerfunktionären, dass hier die Ambulatorien in der Verrechnung z.B. von SÄT-Versorgungen im Seitenzahnbereich an die „Autonomen Honorarrichtlinien von 2012/13“ gebunden sind und diese allenfalls bis zu 30 Prozent unterschreiten dürften. Früher, so Kassensprecher, gewannen die Zahnambulatorien der GKK ihr zahnärztliches Personal aus den osteuropäischen Nachbarländern Österreichs. Heute werden vor allem junge Zahnärzte beschäftigt, die für eine Vertragszahnärztliche Niederlassung Punkte sammeln wollen.

Für Gesundheitsminister Stöger ist die Verweigerungshaltung von Ambulatorien ein schwerer politischer Rückschlag im Sanierungsbestreben dieser Kasseneinrichtungen. Weil sie glauben, seine Hilfe nicht umsetzen zu können, aber andererseits mit dem bisherigen Kassenkatalog wirtschaftlich nicht zurechtkommen, wie die internen Klagen über Defizite bestätigen, drohen künftig Ambulatoriumsschließungen.

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