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Uni-Zahnklinik überbelastet

Bis zu einem halben Jahr Wartezeit müssen kleine Patienten/-innen in Kauf nehmen, um an der Medizinischen Universität Innsbruck unter Narkose behandelt zu werden. Die Klinik stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. (Foto: Yuri Bathan)
Jürgen Pischel

Jürgen Pischel

Mo. 4 Oktober 2010

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INNSBRUCK – Die Zahnklinik der Medizinischen Universität Innsbruck ist bei der Kinderbehandlung unter Narkose an die Grenze ihrer Kapazitäten gestoßen.

„Der Anteil an Milchzahnkindern mit Sanierungsbedarf hat leider stark zugenommen“ erklärt Prof. Dr. Ingrid Grunert, Vorstand der Universitätsklinik für Zahnheilkunde Innsbruck gegenüber der Tiroler Tageszeitung (8. August 2010) und betonte, dass man mit einer Wartezeit von bis zu einem halben Jahr für eine Behandlung unter Narkose am Limit sei. In den meisten Ordinationen Tirols, so der Bericht, sei beim niedergelassenen Zahnarzt keine Anästhesie möglich bzw. „zu kostspielig“. Deshalb werde die Mehrzahl an die Uniklinik in Innsbruck verwiesen, wo die Eltern für einen solchen Eingriff laut Tiroler Tageszeitung nur „maximal 20 Euro berappen müssen“. „Unsere Kapazitäten sind ausgeschöpft, da müssen jetzt andere Stellen dran. Wir haben dieses Angebot bereits von einem OP-Tag auf drei Tage pro Woche ausgedehnt“, so Grunert. „Der Anteil an Milchzahnkindern mit Sanierungsbedarf hat leider stark zugenommen“, sagt Grunert. Eine Ursache von vielen sei falsche Ernährung, etwa durch den Verzehr zuckerhaltiger Getränke in Fläschchen. Als an der Klinik Zahnsanierungen für Kinder eingeführt wurden, 2001, waren es noch 130 Anmeldungen von Kindern, allein 2009 hat sich diese Zahl fast verdreifacht: 350 Kinder standen auf der Operationslisteliste. Für Grunert ein Trend in die falsche Richtung: „Viele Zahnärzte machen es sich zu leicht und meinen, eine schnelle Narkose sei eine einfache Lösung“, so Grunert. Es mangle an speziellen Kinderzahnärzten.

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