WIEN - Für das Studium relevantes Wissen und kognitive Fähigkeiten sind in den neuen Aufnahmeverfahren der der Medizinischen Universitäten Graz, Wien und Innsbruck am 5. Juli 2013 gefragt.
Die Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien, Karin Gutiérrez-Lobos und die Vizerektoren der Medizinischen Universitäten Graz, Hans Peter Dimai und Innsbruck, Norbert Mutz präsentierten jüngst gemeinsam die neuen Aufnahmeverfahren für das Medizin- bzw. Zahnmedizinstudium in Österreich. BewerberInnen, die im Herbst 2013 das Studium der Humanmedizin oder Zahnmedizin beginnen wollen, werden am 5. Juli 2013 die neuen Aufnahmetests „MedAT-H bzw. MedAT-Z“ absolvieren, die für die Studien relevantes Wissen und kognitive Fähigkeiten abfragen.
Die neu geschaffenen Tests werden schriftlich durchgeführt und am 5. Juli 2013 in Wien, Graz und Innsbruck stattfinden. Bei KandidatInnen für das Diplomstudium Humanmedizin wird relevantes Wissen 40 Prozent zum Testergebnis beitragen, Textverständnis macht 10 Prozent und kognitive Fähigkeiten machen 50 Prozent aus. AnwärterInnen auf das Studium der Zahnmedizin absolvieren anstatt des Textverständnisteiles Aufgaben zu praktisch-manuellen Fertigkeiten (Gewichtung 22,5 Prozent). Auch der Test für kognitive Fähigkeiten ist kürzer (Gewichtung 37,5 Prozent).
Ziel der drei Medizinuniversitäten ist es, gemeinsam ein Aufnahmeverfahren zu entwickeln, das alle Eigenschaften evaluiert, die Studentinnen und Studenten mitbringen müssen. Der Wissensteil des Tests basiert auf dem bisherigen Auswahlverfahren der MedUni Graz und enthält Fragen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik auf Maturaniveau. Die Tests auf kognitive Fähigkeiten prüfen logisches Denken, visuoanalytische und visuokonstruktive Fähigkeiten, mathematisches Denken sowie Gedächtnis.
Grundlage für das neue Testdesign, das von einer Expertengruppe rund um den Psychologen Martin Arendasy von der Universität Graz entwickelt wurde, ist eine „Delphi Studie“, in der erforderliche Merkmale für das erfolgreiche Studieren und die Berufsausübung ermittelt wurden. Arendasy: „Der Test verknüpft erstmals gezielt Theorie und Praxis. Außerdem schenkt er wichtigen Aspekten wie Testsicherheit und Testfairness besonderes Augenmerk. Bei der Konstruktion und Administration der Tests verwenden wir dabei innovative psychometrische Technologien.“
Das neue Testdesign greift auch auf bewährte Elemente der bisher durchgeführten Tests zurück. In Wien und Innsbruck waren bisher ausschließlich kognitive Fähigkeiten getestet worden, in Graz standen Wissensfragen im Vordergrund.
MedAT-H und MedAT-Z wurden als dynamische Aufnahmeverfahren konzipiert, die jedes Jahr evaluiert und gegebenenfalls neuen Erfordernissen angepasst werden. Ein Scientific Advisory Board mit europäischen und amerikanischen ExpertInnen aus Medizin und Psychologie wird die künftige Entwicklung mit internationalem Know How begleiten. Bereits im Jahr 2014 soll der Test in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt werden, um auch Persönlichkeitseigenschaften, sozial-emotionale Kompetenzen sowie kommunikative Fähigkeiten im Aufnahmeverfahren berücksichtigen zu können. Entsprechende Verfahren, die diese Eigenschaften und Kompetenzen ermitteln, werden derzeit evaluiert.
BewerberInnen für den Studienbeginn im Wintersemester 2013 können sich von 1. Februar bis 20. Februar 2013 online anmelden und erhalten dann Informationen über Testinhalte und Testablauf. Mit der Einzahlung der Kostenbeteiligung von 97 Euro im Zeitraum 27. Februar bis 12. März 2013 wird die Anmeldung verbindlich. Der Test selbst findet am Freitag, 5. Juli 2013 zeitgleich in Wien, Graz und Innsbruck statt und wird den ganzen Tag über dauern. In der ersten Augusthälfte erfahren die TestteilnehmerInnen, ob sie mit ihrem Testergebnis einen Studienplatz erhalten, wobei für die Studienorte jeweils eigene Rangfolgen erstellt werden. Dabei wird auch die Quotenregelung berücksichtigt, wobei 75 Prozent der Studienplätze an KandidatInnen mit Österreichischem Maturazeugnis, 20 Prozent an KandidatInnen aus der EU und 5 Prozent an KandidatInnen außerhalb der EU vergeben werden.
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