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Dentists for Africa e.V. sucht neue Paten für Waisenkinder

Der Verein sucht neue Paten und Spendengelder. © Dentists for Africa e.V. 
Dentists for Africa e.V. 

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Mi. 9 Dezember 2020

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WEIMAR - Mehr als zwei Millionen Kinder in Kenia wachsen ohne Eltern auf, das sind rund zehn Prozent der Kinder unter 15 Jahren. Sie werden kaum betreut und erhalten häufig keine ausreichende Schulbildung.

Für besonders bedürftige kenianische Kinder vermittelt der Verein Dentists for Africa (DfA) seit 2002 deutsche Pateneltern, gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen. Die Paten übernehmen anfallende Kosten für die schulische und berufliche Ausbildung oder für Lebensmittel. Über 800 Kindern wurde so bisher ein besseres Leben mit Zukunftsperspektiven ermöglicht. Aktuell stehen 50 Kinder auf der Warteliste. Um ihnen helfen zu können, sucht der Verein jetzt neue Paten und Spendengelder.   

Die Corona-Pandemie hat die Lage vieler Kinder und Jugendlichen in Kenia deutlich verschlechtert. Die Schulen sind geschlossen. Damit fallen auch die Mahlzeiten weg, die die Kinder sonst dort erhalten und für die ihnen zuhause die Mittel fehlen. DfA leistet für die Familien des Patenschaftsprojekts Soforthilfe mit Lebensmitteln, Samen und Düngemitteln sowie finanziellen Unterstützungen. Dabei arbeitet der Verein mit langjährigen Partnern wie den Franziskanerinnenorden zusammen. Die Ordensschwestern verfügen über gut ausgebaute Strukturen im gesundheitlichen Bereich und im Bildungssystem. Daher wissen sie, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. „In Kenia sind Privatschulen wichtig, da das öffentliche System die Kinder nicht ausreichend ausbildet. Die katholische Kirche spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie betreibt Krankenhäuser und Schulen im ganzen Land. In der aktuell angespannten Lage, in der es um die Ernährungssicherung geht, sind wir sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit“, erklärt Dr. Hans-Joachim Schinkel, Initiator und erster Vorsitzender von DfA.

Transparenz und persönliche Beziehungen zeichnen DfA-Patenschaften aus

Kerstin und Wolf-Dietrich Roehr aus Sömmerda sind seit 2012 Paten von Stephen aus Nyabondo. „Wir haben uns für das Projekt von Dentists for Africa entschieden, weil wir einem Kind die Schul- und Berufsausbildung in seiner Heimat ermöglichen wollten. Die Abrechnung der anfallenden Kosten erfolgt sehr übersichtlich und nachvollziehbar mit den entsprechenden Nachweisen. Wir erhalten regelmäßig die Zeugnisse und damit einen Einblick in den jeweiligen Schulabschnitt. Von Beginn an stehen wir in regelmäßigem Briefkontakt mit Stephen“, berichten sie von ihren Erfahrungen. Das engagierte Ehepaar konnte 2018 selbst nach Kenia reisen, um das Patenkind und seine sieben Geschwister kennenzulernen. Im Anschluss übernahmen sie eine weitere Patenschaft für seine zwei älteren Schwestern Phancy und Vivian. „Wir sind glücklich zu sehen, wie sich „unsere Kinder“ inzwischen entwickelt haben. Alle sind durch unsere Hilfe hochmotiviert. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen und hoffen, dass die Familie gesund durch die Pandemie kommt.“

Wer an einer Patenschaft interessiert ist, kann über die Website Kontakt aufnehmen. Die Kosten für eine Patenschaft starten bei 1,10 Euro pro Tag. Es ist auch möglich, eine Patenschaft mit mehreren Personen oder als Unternehmen abzuschließen.

Die Kinder werden über das Komitee der Witwenkooperative St. Monica Village, die DfA ebenfalls unterstützt, in das Patenschaftsprogramm aufgenommen. Lokale Partner und Mitarbeiter verwalten das Projekt und halten direkten Kontakt zu den Kindern. Mädchen und Jungen werden in gleicher Anzahl mit Eintritt in die Grundschule aufgenommen. Die Förderung läuft bis zum Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums am College. Ziel des Projekts ist es, den Waisen die Chance auf einen Arbeitsplatz oder eine erfolgreiche Selbstständigkeit zu eröffnen. Wenn möglich, besuchen sie Internate, in denen sie in ruhiger Umgebung lernen und aufwachsen, ohne für ihre Familien arbeiten zu müssen.

Hintergrund des Patenschaftsprojekts

36 Prozent der Bevölkerung in Kenia leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Hälfte der Menschen ist jünger als 18 Jahre. Viele Kinder wachsen ohne ihre Eltern auf, was unter anderem auf die regional hohe AIDS-Rate zurückzuführen ist. Sie kommen bei Verwandten unter, denen häufig die Mittel fehlen, um eine weitere Person zu ernähren oder zur Schule zu schicken. In der Region Kisumu, in der Dentists for Africa auch aktiv ist, liegt die AIDS-Rate bei fast 20 Prozent. Der schlechte Gesundheitszustand und die Folgen der Armut schränken die Leistungsfähigkeit der Kinder ein und rauben ihnen die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft. 

Das Patenschaftsprojekt in Zahlen

  • 210 Kinder sind zurzeit in ihrer Schulausbildung.
  • 222 Jugendliche sind momentan in einer Berufsausbildung, beispielsweise als Zahntechniker, Medizintechniker, Architekten, Pharmazeuten, Lehrer oder Friseure.
  • 340 Patenschaften wurden erfolgreich abgeschlossen.
  • 220 Kinder und Jugendliche werden durch weitere Maßnahmen und Projekte unterstützt.
  • 50 Anwärter stehen aktuell auf der Warteliste für eine Berufsausbildung.

 

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