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Musik als Therapie

Der Einsatz der richtigen Töne kann ängstliche Patienten beruhigen. © BillionPhotos.com – Fotolia.com
Zahnärztliche Assistenz 02/2016

Zahnärztliche Assistenz 02/2016

Fr. 18 November 2016

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LEIPZIG – Ängstliche Patienten lassen sich kaum davon überzeugen, dass ein Besuch beim Zahnarzt nicht das Ende der Welt bedeutet, sondern ihnen im Gegenteil sogar Schmerzen nehmen kann. Auch wer den Weg in die Praxis bereits gemeistert hat, hat oftmals im Wartezimmer viel Zeit, sich auf seine Panik zu versteifen, während aus dem Behandlungsraum die Bohrgeräusche dringen. Die Furcht steigt immer weiter an, je näher die Behandlung rückt. Hier kann der gezielte Einsatz von Musik wahre Wunder wirken.

Es ist allgemein bekannt, dass Musik eine positive Wirkung auf Menschen hat. Nicht alle Patienten hören gerne denselben Stil, doch der Effekt ist oftmals derselbe. Musik sorgt für Ablenkung und beruhigt angespannte Nerven. Wissenschaftler weisen regelmäßig auf die therapeutische Wirkung von Tönen hin.

Sanfte Klänge, ruhige Rhythmen

Wichtig ist dabei, dass die ausgewählten Melodien nicht aufwühlen, sondern den aufgeregten Patienten Ruhe anbieten. Dies wird zum Beispiel durch Rhythmen erzielt, deren Takt den Herzschlag nachahmt und dadurch die Atmung regulieren kann. Stücke mit Gesangseinlagen helfen hier weniger – am besten eignen sich klassische Werke oder aber sphärisch anmutende Klänge. Sogenannte Meditationsmusik mag auf den ersten Blick etwas altbacken erscheinen, zielt aber ebenfalls auf diesen Effekt ab und weiß mit ruhigen Tonfolgen zu überzeugen.

Musik auch im Behandlungszimmer

Aber nicht nur im Wartezimmer empfiehlt sich die musikalische Unterstützung der Patienten. Die positive Stimmung sollte auch im Behandlungsraum hergestellt werden. Während der Sitzung hat der Patient so die Möglichkeit, seine Gedanken auf die Musik zu richten und seine Konzentration zu verlagern. Als natürliches Heilmittel sind Töne darüber hinaus sinnvoll, weil sie Schmerzen lindern beziehungsweise erträglicher machen sollen.

Was ist mit der GEMA?

In der Vergangenheit wurden Zahnarztpraxen oftmals durch eventuell anstehende GEMA-Gebühren abgeschreckt, sich die Wirkung der Musik zunutze zu machen. Seit einer BGH-Entscheidung im Juni 2015 ist jedoch klar, dass für den Einsatz von Musik im Wartezimmer nicht gezahlt werden muss.

Vorsicht, Einschlafgefahr!

Wer Probleme hat, die richtige Musik zusammenzustellen, kann sich am „beruhigendsten Lied der Welt“ orientieren. Britische Musiktherapeuten entwickelten in Zusammenarbeit mit der Gruppe Marconi Union das Stück „Weightless“, das genau das hält, was es verspricht. Wenn diese Klänge laufen, sollte man nur Acht geben, dass der Patient auf dem Behandlungsstuhl nicht wegschlummert.  Eine 10-Stunden-Version von Weightless findet man auf YouTube unter: https://www.youtube.com/watch?v=nKsEqFgKhoA

Quelle: Zahnärztliche Assistenz 02/2016

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