WIEN – 41,8 Prozent der Frauen, aber fast genauso viele Männer in Österreich (41,6 Prozent) gehen in einem Beobachtungszeitraum von drei Jahren mindestens einmal zur Vorsorgeuntersuchung. Das belegen die Zahlen aus der größten Gesundheitsbefragung Österreichs durch die Statistik Austria mit 15.500 TeilnehmerInnen und aus einer Sonderauswertung, die an der die MedUni Wien durchgeführt wurde.
„Das zeigt: Männer sollten grundsätzlich nicht als Vorsorgemuffel bezeichnet werden“, sagt die Sozialmedizinerin Anita Rieder, Leiterin des Zentrums für Public Health der MedUni Wien anlässlich des internationalen Männertags am (morgigen) Mittwoch. „Und damit liegen wir insgesamt auch im internationalen Vergleich mit Ländern mit ähnlichen Vorsorgeprogrammen sehr gut. Die negativen Attribute, die stets in Verbindung mit Männergesundheit genannt werden, stellen noch keine Verbesserungsvorschläge zur Männergesundheit dar und bedienen in erster Linie Klischees, was auch vom Europäischen Männergesundheitsbericht kritisiert wird.“
1999 hat die Stadt Wien den international ersten Männer-Gesundheitsbericht veröffentlicht, an dem die Sozialmedizinerin federführend beteiligt war. Seither hat sich der Begriff der Männer-gesundheit etabliert. 15 Jahre später sind die Prioritäten immer noch ähnlich gelagert: Es gibt zu viele frühzeitige Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen, sowie durch Unfälle und Atemwegserkrankungen wie COPD. „Die verlorenen Lebensjahre und damit kürzere Lebenserwartung der Männer sind zudem sehr stark von sozioökonomischen Faktoren abhängig. Das zeigt sich beim Lungenkrebs und anderen, mit Rauchen assoziierten Tumoren besonders deutlich, aber auch bei tödlichen Arbeitsunfällen und Verkehrsunfällen.“
Männer sollten noch frühzeitiger in die Gesundheitsvorsorge eingebunden werden: Die Vorsorgeuntersuchung wird in Österreich ab dem 18. Lebensjahr angeboten und ist altersentsprechend aufgebaut. Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Rauchen, Diabetes und gesunder Lebensstil sind in den jüngeren Jahren im Fokus, später kommen Krebsfrüherkennungsprogramme dazu, wie das Darmkrebsfrüherkennungsprogramm und die Untersuchung auf Verdacht auf ein Prostatakarzinom, wobei diese Untersuchung in der Früherkennung aller symptomloser Männer ab einem bestimmten Alter noch immer wissenschaftlichen Diskussionsbedarf habe.
Rieder: „Im Vergleich zur Zahl der früh erkannten Prostatakarzinome sind noch immer auch zu viele Nachteile für Männer mit dem Test verbunden. Wichtig ist dabei immer das ärztliche Gespräch, ob, wann und wie oft der so genannte PSA-Test im Einzelfall zur Früherkennung durchgeführt werden soll.“ Es seien hier sowohl die Weiterentwicklung des Tests als auch bessere Empfehlungen anzustreben, um ein zufriedenstellenderes Früherkennungsprogramm, vergleichbar mit dem Mammografie-Screening für Frauen, anbieten zu können.
Frauen werden auch viel früher automatisch in das österreichische Vorsorgesystem eingeklinkt: „Sie haben durch Kinder und Familie, durch Familienplanung und Mutter-Kind-Pass frühzeitig mehr Berührungspunkte mit dem ‚System Vorsorge‘“. Noch mehr als bisher angebotene Aktivitäten von Vorsorgemaßnahmen am Arbeitsplatz und betriebliche Gesundheitsförderung könnten für Männer ein Schritt in diese Richtung sein.
„Auch wenn sich für die Männergesundheit in den vergangenen 15 Jahren einiges verbessert hat, so sind es immer noch Risikofaktoren und Erkrankungen, die zu einem guten Teil früh erkannt werden können und denen vorgebeugt werden kann“, resümiert die MedUni Wien-Sozialmedizinerin. „Zudem sollte die psychische Gesundheit mehr in den Mittelpunkt rücken, da Erkrankungen und psychische Belastungen Männer genauso betreffen wie Frauen, auch wenn häufig und vor allem Frauengesundheit mit diesem Thema verbunden wird.“
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