Wien – Harald Schlögel, geschäftsführender Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, appellierte, aus den IT-Ausfällen, die weltweit für Probleme gesorgt haben, die richtigen Lehren zu ziehen. „Diese großflächigen Ausfälle haben uns vor Augen geführt, wie vulnerabel unsere Systeme sein können und wie abhängig wir von digitalen Lösungen sind. Auch wenn sich die Probleme in den österreichischen Spitälern und Ordinationen in Grenzen gehalten haben, ist jede verschobene Operation eine zu viel.“
Schlögel appellierte daher an die aktuelle und auch an die kommende Bundesregierung, bei Datenschutz und Datensicherheit bei Gesundheitsdaten die höchsten Maßstäbe anzulegen. „Außerdem ist es bei der Implementierung neuer digitaler Lösungen nicht nur wichtig, die Ärztinnen und Ärzte als Leistungserbringer, die täglich mit diesen Werkzeugen arbeiten, einzubinden. Es müssen von Beginn an maximale Anforderungen an Qualität und Sicherheit gestellt werden. Ein Schritt wäre die Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums, welches die erforderlichen Qualitäts- und Zertifizierungs-Standards festlegt und überprüfen kann. Wir Ärztinnen und Ärzte sehen uns besonders gegenüber unseren Patientinnen und Patienten und der Sicherheit ihrer Daten, die wir erheben, verpflichtet.“
Vorkehrungsmaßnahmen für Spitäler
Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, resümierte: „Die gestrigen Vorfälle unterstreichen, wie wichtig auch die analogen Backups für Spitäler sind. So kann die Patientenversorgung abgesichert werden.“ Auch Krisenmanagement-Pläne und Personalschulungen seien wesentliche Vorkehrungsmaßnahmen. „Es ist erfreulich, dass dort, wo es zu Problemen gekommen ist, diese so kurz und klein wie möglich gehalten werden konnten und viele Bereiche der Versorgung völlig unbeschadet geblieben sind. Dennoch sollten wir im Hinblick auf solche Ausfälle besonders wachsam sein“, sagt Mayer, der ebenfalls Unterstützung durch die Politik einforderte.
Für Dietmar Bayer, stellvertretender Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte (BKNÄ) und Präsident der ÖGTelemed, zeigen die IT-Ausfälle „wie wichtig es ist, dass wir das GIN Zugangsnetz haben, auf dem die e-Card-Services laufen.“ Dieses läuft getrennt vom Internet und erfüllt die Vorgaben des Gesundheitstelematikgesetzes und der DSGVO. Zudem würden Updates nur nach ausführlicher Prüfung eingespielt, Ausfälle im e-Card-System waren gestern keine gemeldet worden. Dennoch sei es für Ordinationen wichtig, bei aller Digitalisierung auch Notfallpläne parat zu haben. „Das bedeutet beispielsweise, auch Papierformulare wie e-Rezept Blankoformulare vorrätig zu halten, um auch einen Ausfall von bis zu einem Tag überstehen zu können“, rät Bayer.
Zudem verwies Bayer auf das IT-Sicherheitskonzept, ein Service-Tool der BKNÄ, das niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten mittels Selbstevaluierung hilft, zu erfassen, ob die Ordinationen die Sicherheitsstandards erfüllen – und wo Verbesserungsbedarf besteht. „Mit diesem kostenlosen Tool können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ihrer gesetzlichen Verpflichtung, ihre Datensicherheitsmaßnahmen zu protokollieren, so komfortabel wie möglich nachkommen“, sagt Bayer.
Quelle: Österreichische Ärztekammer
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