PÖRTSCHACH – Das Gesundheitssystem stehe vor Herausforderungen, doch wenn alle an einem Strang ziehen, könne man es schaffen, hat die Kärntner Landesgesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) nach der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten in Pörtschach am Wörthersee betont.
Pläne für die Gesundheitsreform vorgestellt.
Das Gesundheitssystem stehe vor Herausforderungen, doch wenn alle an einem Strang ziehen, könne man es schaffen, hat die Kärntner Landesgesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) nach der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten in Pörtschach am Wörthersee betont. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wurden die Pläne für die Gesundheitsreform vorgestellt.
„Es war eine sehr umfangreiche Tagung, insgesamt haben wir 29 verschiedene Themen bearbeitet.“
„Es war eine sehr umfangreiche Tagung, insgesamt haben wir 29 verschiedene Themen bearbeitet“, sagte Rauch. Im Zentrum stand dabei neben Pflege, Ausbildung und Impfen der Finanzausgleich. Dieser sieht zusätzlich 970 Mio. Euro pro Jahr für den Gesundheitsbereich vor. Davon würden 300 Mio. direkt an die Sozialversicherungen fließen. Von den übrig gebliebenen 670 Mio. seien 120 Mio. mit einem fixen Verwendungszweck, wie etwa Drittmittelfinanzierungen und Projekten zu Digitalisierung oder Gesundheitsprävention, blockiert. 550 Mio. Euro würden für die neun Bundesländer bleiben, Kärnten bekäme davon 30 Mio. Euro. Für Prettner ein „Tropfen auf den heißen Stein“, denn alleine die Gehaltsvalorisierungen würden schon an die 60 Mio. Euro verschlingen. Die Realisierung von Initiativen, die unter anderem eine bessere Versorgung außerhalb der Spitäler ermöglichen sollen, sieht sie daher als große Herausforderung.
Gehälter, Ausbildung und Digitalisierung sollen ausgebaut werden
„Was wir bezwecken, ist, Reformschritte, die wir eingeleitet haben, fortzusetzen“, sagte Rauch. Im Bereich der Pflege sollen weiter Mittel in Gehälter und Ausbildung sowie in die Nahraumversorgung fließen. Auch die Digitalisierung soll weiter ausgebaut werden. Mit der Strategie „digital vor ambulant vor stationär“ soll die Patientenlenkung kosteneffizienter ausgestattet werden. Prettner möchte zudem die Rufnummer 1450 gestärkt wissen. Wenn gewisse Probleme schon telefonisch abgeklärt werden könnten, würde dies helfen, dass Spitalsambulanzen weniger aufgesucht werden. „1450 wird immer mehr zur Schlüsselrolle im Gesundheitssystem“, so Prettner. Der spitalsambulante Bereich soll außerdem durch Ärztezentren mit langen Öffnungszeiten entlastet werden.
„Was wir bezwecken, ist, Reformschritte, die wir eingeleitet haben, fortzusetzen.“
Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Gesundheitslandesrätin in Niederösterreich, wo die nächste Konferenz stattfinden wird, stellte drei besonders wichtige Beschlüsse vor. Im Bereich der „frühen Hilfen“ sei die Finanzierung gesichert. „Familien brauchen diese Unterstützung“, so Königsberger-Ludwig. Weiters werde in die Ausbildung für psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen investiert, denn diese Gruppe sei durch die diversen Krisen sehr belastet. Der dritte Bereich beträfe die Umsetzung eines Impfprogramms.
„Seit vielen Jahrzehnten setzen wir durch Impfungen auf die Gesundheit und wenden Krankheiten ab.“
Martina Rüscher, Gesundheitslandesrätin in Vorarlberg, erläuterte Details zu diesem Thema. Impfungen seien eine wichtige präventive Maßnahme. „Seit vielen Jahrzehnten setzen wir durch Impfungen auf die Gesundheit und wenden Krankheiten ab.“ Das Ziel von kostenlosen Impfangeboten sei es, die Impfquote wieder zu erhöhen. Bei der Pflege sei eine Kompetenzerweiterung der Pflegefachkräfte notwendig, also ständige Aus- und Weiterbildungen des Pflegepersonals. Mit entsprechenden Bildungsangeboten, einer „Attraktivierung des Berufsbilds“ und der aktiven Anwerbung aus dem Ausland will man auch dem Personalmangel in diesem Bereich begegnen.
Dieser Artikel ist in der Dental Tribune Österreich 07/23 erschienen.
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