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E-Health – „Gläserner Patient“ macht wenig Angst

Die Elektronische Gesundheitskarte (ELGA) kommt bei 81 % der österreichischen Bevölkerung gut an.
APA

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Do. 1 Dezember 2011

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Der Streit um die geplante Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) scheint die Bevölkerung unbeeindruckt zu lassen. Laut einer aktuellen Oekonsult-Umfrage sprechen sich knapp 81 Prozent für E-Health aus.

Nur 29 Prozent haben Angst davor, "gläserner Patient" zu werden. Gar nicht gut kommt die aktuelle Gegenkampagne der Ärztekammer an, generell wird an den hehren Motiven der Mediziner gezweifelt.

Doppelbefunde

Unter den 1.231 Befragten haben nicht einmal zehn Prozent eine Liste aller ihrer Medikamente parat, wenn sie zum Arzt gehen. Mehr als vier Fünftel halten die von der E-Medikation versprochene Prüfung auf Wechselwirkungen für notwendig. Doppelbefunde sind nach Ansicht von rund 75 Prozent gängige Praxis. Für rund 85 Prozent ist es nicht immer möglich, alte Befunde bereit zu halten. Dass - wie bei ELGA geplant - Ärzte der Wahl mit ausdrücklichem Einverständnis der Patienten per Computer in all dies Einblick bekommen, begrüßen fast 81 Prozent der Befragten.

Dass niemand zur Teilnahme an E-Health, E-Medikation oder ELGA gezwungen werden darf, ist 86 Prozent wichtig. Auch auf Transparenz wird Wert gelegt: 69 Prozent wollen jederzeit prüfen können, wer auf die Daten zugegriffen hat, 60 Prozent wollen checken, was überhaupt gespeichert ist.

Nackt-Inserate

Ein Glaubwürdigkeits- und Sympathieproblem scheint angesichts der Umfrageergebnisse die Ärztekammer haben. Die aktuellen Nackt-Inserate der Standesvertreter gegen die ELGA lehnen fast 70 Prozent ab. Als Motiv für den Protest orten fast 55 Prozent den Wunsch der Ärzte, das eigene Tun vor Transparenz und Kontrolle schützen zu wollen und nicht die Sorge um die Sicherheit der Patientendaten.

Offensichtlich wird mit der Umfrage allerdings auch das geringe Wissen um den elektronischen Umgang mit Gesundheitsdaten. So wissen nur 15 Prozent jener, die sich für Kenner der E-Card halten, dass auf dieser keine Gesundheitsdaten gespeichert sind. Alle anderen vermuten, dass dort alle, die wichtigsten oder zumindest einige wenige Gesundheitsdaten gespeichert sind.

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