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Studie: Mundhöhlenkrebs als Indiz für Handynutzung?

Steht Telefonieverhalten und Krebsvorkommen in Zusammenhang? (Foto: Eduard Titov)
Haaretz

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Fr. 4 September 2009

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JERUSALEM – In einer Studie der Hadassah School of Dental Medicine der Hebrew University in Jerusalem stellten Forscher den Zusammenhang zwischen der Nutzung des Mobiltelefons und Mundhöhlenkrebs her.

Wie die Tageszeitung „Haaretz“ berichtet, untersuchte die Studie das Vorkommen der Krebsarten im Mundraum von 1970 bis 2006 in Israel. Unter den Fällen von Speicheldrüsenkrebs verzeichneten die Forscher einen bedenklichen Anstieg von bösartigen Wucherungen in den Ohrspeicheldrüsen, die direkt unter dem Ohr liegen – der Ort, an dem während des Telefonierens das Handy gehalten wird.
Im Gegensatz dazu blieb die´Häufigkeit von Krebs der submandibularen und sublingualen Speicheldrüsen in der unteren Mundregion stabil.

Zwischen 1980 und 2002 blieb die Zahl der Fälle von Ohrspeicheldrüsenkrebs stabil bei 25 pro Jahr. Seit 2003 stieg die Zahl dramatisch auf jährlich 70 Fälle an. Dies könnte an der verstärkten Verwendung von Mobiltelefonen liegen. „Wir haben keine Daten über den Gebrauch von Mobiltelefonen bei den Patienten gesammelt, aber der Anstieg (der Krebsfälle) könnte durchaus auf die verstärkte Wirkung von Mobiltelefonen und Schäden durch die Strahlung hindeuten“, sagte Avi Zini, der Studienleiter von der zahnmedizinischen Fakultät der Hebrew University.

Von den 11.843 Israelis, bei denen während des Untersuchungszeitraums Mundhöhlenkrebs entdeckt wurde, war – nach Lippen- und Kehlkopfkrebs – Speicheldrüsenkrebs die dritthäufigste Art. Obwohl die meisten Betroffenen über 70 waren, verzeichneten die Forscher überproportional bei Personen unter 20 Jahren Speicheldrüsenkrebs. Die Wissenschaftler deuten dies als Indiz für die Verbindung zur Handynutzung. In einer weiteren Studie sollen die nun gewonnenen Zahlen über Mundhöhlenkrebs mit dem Telefonieverhalten der Betroffenen verglichen werden.

Schon vor anderthalb Jahren konstatierten Wissenschaftler des Chaim Sheba Medical Center im israelischen Ted Hashomer eine Verbindung zwischen der Verwendung von Mobiltelefonen und dem Krebsvorkommen. Fünf oder mehr Jahre nach Entdeckung von Krebs im Gesichtsraum, wuchs dieser um 34 Prozent in jener Gesichtshälfte an, in der die Betroffenen mit dem Handy telefonierten.
 

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