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So stoppt Speichel die Kariesbildung

Biofilm: Mucine im Speichel schützen aktiv vor Karies. © ijacky - Fotolia
Karola Richter, Quelle: ZWP online

Karola Richter, Quelle: ZWP online

Do. 20 November 2014

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CAMBRIDGE, USA – Dass der Speichel wichtig für die Mundflora ist und unsere Zähne schützen kann, ist nicht neu. Aber wie genau er vor Karies schützt, haben kürzlich Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard-University genauer untersucht. Die Mucine im Schleim des Speichels schützen uns aktiver vor Karies, als bislang vermutet.

Sie halten nicht nur den Schleim dauerhaft elastisch, sondern schützen aktiv vor Pathogenen wie Streptococcus mutans. Auch wenn sie die tatsächliche Menge von S. mutans in der Mundflora nicht verringern, so halten sie die Bakterien doch im Speichel gebunden. So kommt es nicht zur Ablagerung am Zahn, wodurch der Biofilm erst entsteht. Das fanden die Forscher heraus, indem sie speziell die Rolle des Mucins MUC5B hinsichtlich seines Einflusses auf die Fähigkeit von S. mutans, am Zahn anzuhaften und Biofilm zu bilden, untersuchten.

Laut Erica Shapiro Frenkel (Harvard), der Hauptautorin der Studie, ist es für die Mundflora besser, wenn gewisse Bakterien nicht abgetötet werden, sondern weiterhin im oralen Microbiom enthalten bleiben, nur in verringerter Menge.

In einer anderen Studie der University of California (UCLA) wurde indessen daran gearbeitet, einen Speicheltest zu entwickeln, der bei der Früherkennung von Krankheiten eingesetzt werden soll. Über die Erkennung von Krankheiten durch den Speichel lieferten vor einigen Monaten bereits schwedische Forscher neue Erkenntnisse (ZWP online berichtete). Die neuesten Ergebnisse versprechen eine Früherkennung bei Krebs, Diabetes und sogar Autoimmunkrankheiten. Es wird davon ausgegangen, dass Merkmale in Molekülen der RNA im Speichel genauso zu finden sind wie im Blut – und dort über frühe Stadien von Krankheiten Auskunft geben können. Der vollständige Bericht dazu wird im Januar 2015 in einer Sonderausgabe des Magazins Clinical Chemistry unter dem Titel „Molecular Diagnostics: A Revolution in Progress“ erscheinen.

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