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Mysteriöser Fall: Nach Wurzelbehandlung ohne Gedächtnis

Ohne Erinnerung: Ein ehemaliger Soldat leider nach einer Wurzelkanalbehandlung unter Gedächtnisverlust. © Sergey Nivens – Fotolia
Katja Kupfer, Quelle: ZWP online

Katja Kupfer, Quelle: ZWP online

Di. 4 August 2015

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LONDON, GROSSBRITANNIEN – Die Festplatte des ehemaligen Soldaten William – sein Gedächtnis – startet alle anderthalb Stunden neu. Für den Briten ist es so, als würde sein Gehirn als Speicher agieren, der mehrmals täglich wiederholt gelöscht wird. Seit einem Besuch bei seinem Zahnarzt, kann er keine neuen Erinnerungen festhalten. 90 Minuten lang speichert sein Gehirn Informationen, bevor sie wieder verloren gehen. Der außergewöhnliche Fall, der Medizinern weltweit Rätsel aufgibt, wurde nun in der Fachzeitschrift Neurocase ausführlich vorgestellt.

Seit dem Zahnarztbesuch in einer deutschen Praxis im Jahr 2005 ist für den Briten William alles anders. Mit dem Beginn der Wurzelbehandlung und dem Einsetzen der Betäubung endet für ihn seine Erinnerung. Aller neunzig Minuten findet in seinem Kopf ein „Reset“ statt und der Betroffene ist der Annahme, es sei immer noch das Jahr 2005. Neurologen sprechen hier von einer anterograden Amnesie: Alte Erinnerungen werden gespeichert, während neue Langzeiterinnerungen nicht verarbeitet und wieder abgerufen werden können.

Wie das New York Magazine und The HealthSite berichten, könne ein Trauma Schuld an dem Gedächtnisverlust sein. Hirnscans lieferten jedoch keine schlüssigen Ergebnisse, die diese These stützen. Verursacher könne wohl auch ein Protein sein, welches nicht mehr produziert wird. Das Autorenteam hofft durch die Neurocase-Veröffentlichung mit anderen Neurologen in Kontakt treten zu können, die weiterhelfen und William vielleicht irgendwann ein normales Leben ermöglichen.

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