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Immunreaktion bei Implantaten vermeiden

Forschungsergebnisse zum Thema „Immunomodulation and immune engineering in regenerative medicine” © Cigdem – stock.adobe.com
Steinbeis-Europa-Zentrum

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Do. 17 August 2017

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STUTTGART – Um die häufigen unerwünschten Immunreaktionen, die Implantationen zur Folge haben, zu vermeiden oder zu verringern, wurde im Rahmen des EU-Forschungsprojekts IMMODGEL ein innovatives System aus chemischen (Hydrogel) und biologischen Komponenten (Zellen des Immunsystems) entwickelt. Der Fokus liegt auf Zahn- und Kehlkopfimplantaten aus Titan.

Während der Konferenz TERMIS (Tissue Engineering and Regenerative Medicine International Society) European Chapter Meeting vom 26.-30.06.2017 in Davos präsentieren die Steinbeis 2i GmbH und die Projektpartner des EU-Projekts IMMODGEL ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Immunomodulation and immune engineering in regenerative medicine”. Außerdem richtet IMMODGEL zusammen mit seinem wissenschaftlichen Koordinator Protip Medical und anderen Organisationen, wie ‚Johnson & Johnson Innovation' und ‚Catapult Cell and Gene Therapy' den Business Plan Wettbewerb aus, der am Abend des 27. Juni stattfand.

Um die häufigen unerwünschten Immunreaktionen, die Implantationen zur Folge haben, zu vermeiden oder zu verringern, wurde im Rahmen des EU-Forschungsprojekts IMMODGEL ein innovatives System aus chemischen (Hydrogel) und biologischen Komponenten (Zellen des Immunsystems) entwickelt. Der Fokus liegt auf Zahn- und Kehlkopfimplantaten aus Titan.Das Design ist so anpassungsfähig, dass es für beliebige Implantate, medizinische Geräte oder Transplantate eingesetzt werden kann. Darüber hinaus wurde ein diagnostischer Test erstellt, der die Immunreaktionen von einzelnen Patienten vorhersagen kann. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Designs werden dann so verändert, dass Abstoßungsreaktionen vermieden und Implantate zum ersten Mal individuell angepasst werden können.

Im Konsortium arbeiten Forschungsorganisationen (Universität Heidelberg, Universität Nottingham, Universität Straßburg, Brigham and Women´s Hospital, USA) und KMU zusammen (Protip, Frankreich, Protobios, Estland, Contipro, Tschechien). Als Projektkoordinator führt die Steinbeis 2i GmbH das administrative und finanzielle Projektmanagement durch und unterstützt die Partner beim Schutz geistiger Eigentumsrechte sowie der Verbreitung der Projektergebnisse.

Die Universität Heidelberg hat in Kooperation mit der estnischen Firma Protobios spezifische Marker detektiert, mit denen die Reaktion auf Titan auf personalisierter Basis beschrieben werden kann. Die Ergebnisse wurden verwendet, um die optimale Kombination von Biomaterial und Zytokinen zu entwickeln, die die Entzündungsreaktion hemmen. Um diesen Effekt zu potenzieren, hat die Universität Nottingham die Topographie der Oberflächen analysiert und optimale Mikrostrukturen ausgewählt, welche im finalen therapeutischen System integriert werden sollen. Weitere Partner haben die Gelformulierung verbessert und eine adhäsive Schicht, die die Titanoberfläche mit dem Gel zusammenhält. Die Partner haben unerwartete antimikrobielle Eigenschaften in dieser Schicht festgestellt, was zu dem ersten eingereichten Patent im Bereich Polypeptid- und Hyaluronsäurebeschichtungen geführt hat.

Die US-amerikanische Forschungsgruppe von Prof. Khademhosseini hat ein „Foreign Body Response on-a-chip“-System entwickelt, das die Reaktion gegenüber Titan unter in-vivo-ähnlichen Bedingungen analysieren kann. Derzeit werden die Projektergebnisse in Tierversuchen analysiert und validiert.

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