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LEIPZIG – Cannabis soll künftig als Arzneimittel eingesetzt werden können, wie Mediziner/-innen auf der Hanfmesse „cultiva“ in Vösendorf nahe Wien forderten.
Die Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“ (CAM Austria) richtete auf der Messe Ende Oktober ihren ersten Kongress aus. Die Forderung des Medizinerverbandes ist, dass Cannabis nicht mehr als Suchtgift- sondern als Arzneimittel gilt. In Österreich kann Patienten/-innen bisher nur Dronabinol verschrieben werden, das aus THC-armen (Tetrahydrocannabinol) Nutzhanf teilsynthetisch hergestellt wird. „Um das Potenzial der Cannabismedizin voll ausschöpfen zu können, braucht es auch den natürlichen Cannabis in den Medikamentenschränken“, so Dr. Kurt Blaas, Obmann der CAM Austria.
Während der dreitägigen Messe begann der Verband, Unterschriften für eine Petition zu sammeln, die eine Legalisierung von Cannabis für den medizinischen Einsatz fordert. Rund 2.000 Unterschriften sammelte die CAM Austria in Vösendorf, was Blaas als ersten Erfolg wertete.
Hanf könnte in vielen medizinischen Bereichen verwendet werden. „Bei der Behandlung von Schmerz, bei Burn-Out, chronischer Depression, neurologischen Erkrankungen, Multisklerose und grünem Star“, zählt Blaas gegenüber Dental Tribune Online auf. Auch in der Zahnmedizin könnten Cannabinoide eingesetzt werden. „Um Patienten, die Angst vor dem Zahnarztbesuch haben, zu beruhigen und darauf vorzubereiten“, sagt Blaas.
Die Petition soll der Bundesregierung im Frühjahr 2011 übergeben werden. In Deutschland hat sich die Bundesregierung im Sommer dieses Jahres dazu entschlossen, das Betäubungsmittelgesetz zu ändern und cannabishaltige Fertigarzneimittel zu legalisieren.
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