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Forschungspreis „Vollkeramik“ geht nach Innsbruck

Der Forschungspreis ging an die Innsbrucker Zahnmedizinerin Priv.-Doz.in DDr.in Ulrike Beier M.Sc.. © Medizin Uni Ibk
B. Hoffmann, Quelle: Medizinische Universität Innsbruck

B. Hoffmann, Quelle: Medizinische Universität Innsbruck

Do. 6 März 2014

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INNSBRUCK – Bereits zum zweiten Mal hat Priv.-Doz. DDr. Ulrike Beier M.Sc. von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung den Forschungspreis „Vollkeramik“ erhalten. Die „Arbeitsgemeinschaft für Keramik“ prämiert damit Fortschritte in der Zahnrestauration mit Dentalkeramiken. Die Einreichungen erfolgen anonym, dementsprechend unterstreicht die erneute Verleihung die wissenschaftliche Qualität der ausgezeichneten Forschungsarbeiten.

Vollkeramische Veneers werden zur funktionellen und ästhetischen Verbesserung insbesondere der Frontzähne in der Zahnmedizin eingesetzt. Das Indikationsspektrum umfaßt unter anderem die Korrektur der Zahnform, Korrektur von Stellungsanomalien und Diastemata (Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen). Des weiteren können abradierte Frontzähne aus ästhetischer und funktioneller Sicht als auch Frontzähne mit extendierten Füllungen oder durch Erosionen geschädigte Zähne, Maskierungen von Verfärbungen bzw. Farbkorrekturen bei Fluorose oder Tetracylinverfärbungen erfolgreich restauriert werden. In vielen Fällen sind Keramikveneers die moderne ästhetische und Zahnhartsubstanz schonende Alternative zu Keramikkronen und traditionellen metallkeramischen Restaurationen im Frontzahnbereich.

Den Forschungspreis „Vollkeramik“ 2013 hat die Innsbrucker Zahnmedizinerin Priv.-Doz. Dr. Ulrike Beier für ihre gemeinsam mit Univ.-Prof. DDr. Herbert Dumfahrt veröffentlichte Forschungsarbeit zum klinischen Langzeiterfolg vollkeramischer Veneers erhalten. Der Beitrag ist in der zahnmedizinischen Fachzeitschrift „Quintessence International“ erschienen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik) bietet praktizierenden ZahnärztInnen, HochschullehrerInnenn, WissenschafterInnen, und leitenden MitarbeiterInnen in Dentallabors, Vertretern der Industrie eine Plattform mit dem Ziel, die therapeutischen und technischen Möglichkeiten von Dentalkeramiken objektiv zu eruieren, ihre Verbreitung in der Zahnmedizin zu fördern und zum Nutzen der PatientInnen einzusetzen. Einreichungen für den Forschungspreis „Vollkeramik“, der mit 5.000 Euro dotiert ist, erfolgen stets anonym, das bedeutet lediglich die wissenschaftliche Qualität der eingereichten Forschungsarbeit ist ausschlaggebend.

Bereits 2011 konnte Priv.-Doz. Ulrike Beier diesen Preis entgegennehmen. Damals erhielt sie die Auszeichnung für eine Langzeitstudie zu Restaurationen aus Silikatkeramik. (I-med.ac.at Bericht: https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/650257.html)

In der 2013 mit dem Forschungspreis „Vollkeramik“ ausgezeichneten Arbeit haben Priv.-Doz. Beier und Univ.-Prof. Dumfahrt mit ihrem Team zwei gängige Verfahren bei der Verwendung von Keramik-Veneers miteinander verglichen. Bei der so genannten Overlap-Präparation wird das Veeners über die Schneidekante (Inzisalkante) des Zahnes angebracht (Reduktion der Inzisalkante). Im Gegensatz dazu, kann bei der Non-Overlap-Präparation die Keramikschale ohne eine Überlappung über die Schneidekante befestigt werden. „Wir konnten aufzeigen, dass wann immer es klinisch möglich ist, bei der Präparation von Veneers auf die Fassung der Schneidekante verzichtet werden sollte“, erklärt Priv.-Doz. Beier. Für die vergleichende Untersuchung wurden 292 Veneers in einem PatientInnenkollektiv von 74 PatientInnen mit einem der beiden Präparationsdesigns auf vitalen, das heißt nicht wurzelbehandelten, Frontzähnen unter Diastemata herangezogen. Insgesamt ereigneten sich 20 Misserfolge, diese waren ausschließlich in der Gruppe mit Overlap-Design zu finden. Allerdings haben die Expertin und ihre KollegInnen an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung schon in früheren Arbeiten aufgezeigt, das Keramikveneers generell eine lange Haltbarkeit haben. Nach 20 Jahren sind noch rund 82 Prozent vorhanden, nach zehn Jahren rund 93 Prozent. (Int J Prosthodont. 2012 Jan-Feb; 25(1):79-85)

Publikationen:
„Comparison of two different veneer preparation designs in vital teeth“ von US Beier, M. Dhima, S. Koka, TJ Salinas, H. Dumfahrt, Quintessence Int. 2012 Nov-Dec;43(10):835-9

„Clinical performance of porcelain laminate veneers for up to 20 years“ von, Beier US, Kapferer I, Burtscher D, Dumfahrt H., Int J Prosthodont. 2012 Jan-Feb;25(1):79-85.

Weitere Informationen:
Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. http://www.ag-keramik.eu/
Innsbrucker Univ.-Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung: https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_zahnerhaltung.html

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